Elektroautos: Tesla bleibt 2024 nur ganz knapp vor BYD

Der chinesische Hersteller BYD meldet für 2024 einen weiteren Absatzrekord, bleibt jedoch beim globalen E-Auto-Absatz auch 2024 hinter Tesla – wenn auch nur hauchdünn.

Die Chinesen kommen laut einer Unternehmensmitteilung vom Neujahrstag im Jahr 2024 auf 1.764.992 verkaufte E-Autos. Tesla setzte laut Angaben vom Donnerstag rund 24.000 Autos mehr ab und bleibt mit 1.789.226 Neuwagen aufs Jahr gerechnet weltgrößter Hersteller reiner Elektroautos.

Während BYD jedoch einen Zuwachs von zwölf Prozent im Vergleich zu 2023 verbucht, schrumpften die Tesla-Verkäufe im Jahresvergleich um etwa ein Prozent. Allerdings: Auch bei BYD verlangsamte sich die Dynamik für Elektroautos. Haupttreiber für das Geschäft waren 2024 Modelle mit Plug-in Hybrid. Ihre Verkaufszahlen legten um fast 73 Prozent zu.

Die Autos mit Elektro- und Verbrennermotoren sorgten somit für den wirklichen Absatzschub bei BYD: Mehr als 2,8 Millionen Pkw dieser Antriebsart konnte BYD verkaufen. Getrieben von den Plug-in-Hybriden stieg der gesamte Pkw-Absatz der Chinesen 2024 um mehr als 41 Prozent auf knapp 4,3 Millionen Fahrzeuge.  

Damit übertreffen die Verkäufe von Plug-in-Modellen von BYD die Zahl reiner E-Autos um mehr als eine Million. Mit anderen Worten: BYD, das vor allem hierzulande als E-Auto-Hersteller wahrgenommen wird, verkauft wesentlich mehr Neuwagen mit Verbrennern als reine Elektroautos.

Plug-in-Hybride dürften auch in Europa für BYD in diesem Jahr eine größere Rolle spielen. Denn die allermeisten Autos verkaufen die Chinesen immer noch im hart umkämpften Heimatmarkt China. 2023 waren es rund 90 Prozent. Schon bald will BYD eine Million Autos außerhalb Chinas verkaufen. 

Im Jahr 2023 setzte BYD in Europa rund 16.000 Autos ab. Die Zahlen für 2024 liegen noch nicht vor. Vor allem in Deutschland aber, dem größten Automarkt der EU, enttäuschte BYD 2024.

Für den Zeitraum Januar bis November 2024 steht ein Absatzminus von 25,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mit rund 2500 neu zugelassenen Fahrzeugen ist BYD damit nur ein Nischenhersteller hierzulande – trotz erheblicher Anstrengungen wie dem Sponsoring der Fußball-EM im vergangenen Sommer.

Plug-in-Hybride sollen in Zukunft auch in Deutschland die Geschäfte antreiben. Seit Kurzem bietet BYD laut Webseite auch eine Plug-in-Version des SUV-Modells Seal über deutsche Händler an.

Wegen der stotternden Nachfrage nach E-Autos und den seit November gültigen Strafzöllen der EU auf reine Elektroautos scheint ein Schwenk zu Plug-in-Hybriden fast folgerichtig. Auch der chinesische Konkurrent SAIC geht mit seiner Marke MG einen ähnlichen Weg.

BYD verkauft nach wie vor den Großteil seiner Fahrzeuge auf dem chinesischen Heimatmarkt. Dort profitiert das Unternehmen unter anderem von staatlichen Subventionen zum Umstieg auf elektrifizierte Modelle.

Sowohl in der EU als auch in den USA sind chinesische Hersteller mit Importzöllen konfrontiert. Im dritten Quartal 2024 hatte der Umsatz von BYD erstmals den von Tesla übertroffen, beim Absatz aber verteidigte Tesla die Spitzenposition.