Exklusive Zahlen: Bedeutung der deutschen Autoindustrie im globalen Vergleich schrumpft

Die deutschen Automobilhersteller verlieren international an Bedeutung. Dies geht aus Zahlen des Branchenverbands VDA hervor, die exklusiv für die Automobilwoche aufbereitet wurden.

Demnach ist der weltweite Produktionsanteil von Marken des VW-Konzerns, BMW und Mercedes-Benz in fünf Jahren von 19,7 auf 17,3 Prozent gesunken. Das ist ein Rückgang von über zwölf Prozent.

Hauptgrund für die Entwicklung ist der Aufstieg chinesischer Hersteller, vor allem auf dem Heimatmarkt. Dort haben BYD, Geely, SAIC und Co. den jahrelang dominierenden Deutschen den Rang abgelaufen – auch wenn deutsche Hersteller dort im Vergleich etwa zu Japanern, Südkoreanern oder Amerikaners noch vergleichsweise gut dastehen.

Gleichwohl ging zum Beispiel die Zahl der ausgelieferten Pkw der VW-Gruppe in China 2024 um 9,5 Prozent auf rund 2,9 Millionen zurück. Auch BMW und Mercedes verzeichnen seit Jahren Rückgänge.

Allein 2024 verloren die Premiumhersteller Audi, BMW und Mercedes teils mehr als zehn Prozent Absatz im Vergleich zu 2023. Vor allem ihre Elektroautos verkaufen sich schlecht.

Marktanteile schwankten mit Modellzyklen und seien daher normal, erklärte der VDA. Im Rückgang spiegle sich jedoch auch der fundamentale Wandel der Autoindustrie wider.

„Dort, wo die deutschen Hersteller traditionell stark sind, wie etwa in Europa, wachsen die Anteile weniger dynamisch“, sagte VDA-Chefvolkswirt Manuel Kallweit. Dies habe nicht zuletzt mit der Schwäche der Elektromobilität zu tun.

Außerdem hätten sich die deutschen Hersteller nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine 2022 aus dem russischen Markt zurückgezogen, auf dem sie in der Vergangenheit ebenfalls stark waren.

Es gibt aber auch positive Tendenzen. Kallweit: „Der Marktanteil der deutschen Hersteller in den USA ist heute größer als vor einigen Jahren.“ Auch das belegen aktuelle Absatzzahlen. VW zum Beispiel konnte seinen Absatz in Nordamerika 2024 um 6,4 Prozent steigern.