Nach Jahren des Erfolgs läuft es bei Hyundai seit einigen Monaten unrund. Die Nachfrage ist verhalten, die Händler ächzen unter hohen Lagerbeständen – und sowohl Händlernetz als auch Importeur sind im Umbruch. Ulrich Mechau, seit Februar Präsident von Hyundai Motor Deutschland, hat viel zu tun.
Herr Mechau, Hyundai liegt in Deutschland derzeit acht Prozent unter den Vorjahreszahlen. Woran liegt das?
Der EV-Markt ist im aktuellen Jahr um ein Drittel eingebrochen. Darunter leiden wir als eine der führenden EV-Marken überproportional mehr als viele andere Hersteller. Wir hatten 2023 einen EV-Anteil von 30 Prozent, während der Gesamtmarkt auf gerade einmal 18 Prozent kam. Jetzt liegt der Gesamtmarkt nur noch bei 13 Prozent und wir bei einem EV‐Anteil von einem Fünftel.
Wird es Ihnen gelingen, den Rückstand bis Jahresende aufzuholen?
Wir schöpfen unser Potenzial maximal aus. Wo wir am Ende landen werden, hängt auch ein Stück weit von der Dynamik des Markts und sich vielleicht ändernden Rahmenbedingungen ab. Für den Unterschied zum Vorjahr gibt es jedoch noch einen weiteren Grund.
Welchen?
Wir sind 2024 mit einem enorm hohen Bestand an Eigenzulassungen gestartet. Wir sind dabei, diesen Stück für Stück abzubauen. Das geht jedoch teilweise zulasten der aktuellen Neuwagenverkäufe – wir können dem Kunden ja nur einmal ein Auto verkaufen.