Hanoi, Phoenix, Berlin – jetzt Göteborg: Auf seinen vergangenen Stationen blieb der frühere Opel-Chef nie lange. Jetzt geht er zu Polestar.
Michael Lohscheller während einer Präsentation als Nikola-Chef.
Michael Lohscheller ist ein Phänomen. Er macht immer dann von sich reden, wenn man es gerade nicht erwartet. Im Juni erst war Lohscheller als Präsident es Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) angetreten.
Doch noch in der Einarbeitungsphase kündigte er jetzt seinen Rücktritt an und wechselt als CEO zur Elektromarke Polestar nach Schweden. Start ist am 1. Oktober.
Als Opel-Chef schaffte der hochgewachsene Westfale zwischen 2017 und 2021 die Integration der Marke in den heutigen Stellantis-Konzern. Als Finanzer – einst Controller bei Jungheinrich und vor dem Opel-CEO--Posten dort Finanzchef – war er der richtige Mann, um die Vor-gaben von Stellantis-Chef Carlos Tavares umzusetzen. Nach erfolgreichem Turnaround machte Lohscheller Platz für Nachfolger Uwe Hochgeschurtz.
Dann folgte eine Welttournee: Erst startete er beim Hersteller VinFast aus Hanoi, Vietnam, als CEO, dann in gleicher Position beim beim E-Truck-Start-up Nikola in Phoenix, Arizona. Beide Male funktionierte es nicht, die Halbwertszeit war kurz.
Zurück in der Heimat – er wohnt in -einem Bauernhaus in Winterswijk nahe der deutsch-niederländischen Grenze – wurde er Präsident des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK).
Nach 89 Tagen war dort allerdings schon wieder Schluss. Schon das VDIK-Sommerfest Ende August machte er nicht mehr mit. Beim Importeursverband ist Vizepräsident André Schmidt von Toyota bis auf Weiteres eingesprungen.
Polestar hat es gerade nicht leicht (unrunde Produktanläufe, lahme Nachfrage, Börsenprobleme). Nun setzt die Marke auf Lohschellers Erfahrungen in der Elektromobilität, die er bei VinFast und Nikola sammelte.
Für den Klimaschutz setzt er sich ohnehin ein: Jetzt kam das Buch „Happy Climate – Happy Life“ heraus, das er gemeinsam mit seiner Frau Ulrike Louis geschrieben hat.
