Michael Lohscheller tritt als Chef von Nikola zurück. Das gab der Elektro-Lkw-Hersteller bekannt. Er hatte den Posten weniger als ein Jahr inne. Nachdem er im Februar 2022 zu Nikola gekommen war, übernahm er zum Jahresende den Chefposten. Sein Nachfolger wird der frühere GM-Manager Stephen Girsky, der momentan Präsident des Verwaltungsrats von Nikola ist. Der 61-Jährige ist der vierte Nikola-Chef in ebenso vielen Jahren. Er behält seinen Posten im Verwaltungsrat, dessen Vorsitz übernimmt Steve Shindler. Der Aktienkurs fiel um neun Prozent.
Lohscheller gab für seinen Rückzug persönliche Gründe an. Er wird nach Europa zurückkehren. In den vergangenen Jahren hat er schon mehrmals seinen Job gewechselt: Von 2017 bis 2021war er Chef von Opel, im Jahr 2021 war er wenige Monate Präsident des vietnamesischen Autobauers VinFast. An der Spitze von Nikola stand er seit 2022. Bis Ende September bleibt er dem Unternehmen als Berater erhalten.
Michael Lohscheller tritt als Nikola-Chef zurück
Nikola bekommt schon wieder einen neuen Chef. Michael Lohscheller tritt nach weniger als einem Jahr zurück. Sein Nachfolger steht bereits fest.
Nikola, benannt nach dem Physiker Nikola Tesla, hat zunächst sowohl Elektro- als auch Brennstoffzellen-Lkw entwickelt. 2020 wurde das Start-up von Betrugsvorwürfen gegen Gründer Trevor Milton erschüttert. Ende Juli begann die Produktion der Brennstoffzellen-Lastwagen, die ersten sollen im September ausgeliefert werden. Bisher gebe es Bestellungen für 200 Fahrzeuge, hieß es. Von seinen batteriebetriebenen Lastwagen baute Nikola im vergangenen Quartal 33 Fahrzeuge. Die jährliche Produktionskapazität für Modelle mit beiden Antrieben wurde unterdessen auf bis zu 2400 pro Jahr erhöht.
Das europäische Joint Venture mit Iveco hat der Partner inzwischen komplett übernommen. Nikola wolle sich auf seinen Heimatmarkt USA konzentrieren, hieß es damals. Zudem liegt der Fokus nun auf dem Brennstoffzellen-Antrieb: Anfang des Jahres gab Nikola bekannt, ein eigenes Unternehmen zur Produktion von grünem Wasserstoff zu gründen und ein eigenes Wasserstoff-Tankstellennetz in den USA aufbauen zu wollen.
Nach wie vor schreibt Nikola rote Zahlen: Im zweiten Quartal lag das Minus bei 218 Millionen Dollar, im zweiten Quartal 2022 waren es noch 387 Millionen Dollar. Weil das Unternehmen weniger Lkw gebaut hat, fiel der Umsatz um 15 Prozent auf 15,4 Millionen Dollar. (Mit Material von DPA)
Aus dem Datencenter:
Neuzulassungen und Marktanteile alternativer Antriebsarten im 2. Quartal 2023 in Westeuropa