Nikola baut eigenes Wasserstoff-Tankstellennetz auf

Der Elektrolastwagen-Bauer Nikola will ein komplettes Wasserstoff-Ökosystem in den USA aufbauen und damit die wesentliche Hürde für den Verkauf seiner Wasserstoff-Lastwagen überwinden.

Nikola gab am Donnerstag am Firmensitz in Phoenix/Arizona bekannt, dass es ein eigenes Unternehmen namens Hyla gegründet habe, um Wasserstoff zu produzieren und zu verteilen. Zur Höhe der Investitionen äußerte sich das Unternehmen nicht.

"Nikola ist das einzige Unternehmen, das erfolgreich ein solch revolutionäres neues Produkt wie den Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw und die gesamte Wasserstoff-Energie-Infrastruktur-Lieferkette unter einem Dach vereint", erklärte Unternehmenschef Michael Lohscheller zur Gründung des neuen Bereichs.

Nikola hat einen reinen batterie-elektrischen Lkw entwickelt und auch einen Lkw mit Brennstoffzellenantrieb. Dieses Modell "Nikola Tre" hat laut Hersteller eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern und kann in 20 Minuten an einer H2-Tankstelle aufgetankt werden.

Hyla soll nach Angaben von Nikola mittelfristig bis zu 300 metrische Tonnen Wasserstoff pro Tag (TPD) produzieren und am Markt anbieten. Dazu soll in dem Ort Buckeye in Arizona eine Produktionsanlage errichtet und stufenweise ausgebaut werden.

In einer ersten Phase sollen dort 30 Tonnen, später bis zu 150 Tonnen pro Tag produziert werden. Die erste Phase soll in der zweiten Jahreshälfte 2024 erreicht sein.

Mit mehreren Unternehmen hat Nikola nach eigenen Angaben bereits feste Abnahmevereinbarungen getroffen. So soll der Brennstoffzellenhersteller Plug Power bis zu 125 TPD abnehmen, verschiedene Kommunen insgesamt bis zu 210 TPD.

Neben der Produktion wird sich Hyla auch um die Verteilung des Wasserstoffs kümmern. Geplant ist der Bau von 60 Wasserstoff-Tankstellen bis 2026, vor allem in Kalifornien. "Kalifornien ist ein Startmarkt für Nikola und diese Wasserstofftankstellen werden Kunden unterstützen, Kaliforniens Bemühungen zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors voranzutreiben", erklärte das Unternehmen.

Darüber hinaus sollen auch mobile Betankungsanlagen gebaut werden. Eine erste solche Anlage wurde bereits in Betrieb genommen und hat laut Nikola die behördlichen Freigaben erhalten. Weitere solche Anlagen sollen noch im laufenden Quartal in Betrieb gehen.

Aus dem Datencenter:

Roadmap des Nationalen Wasserstoffrats für ein Pipeline-Netz