Luxuslimousinen: Nachfrage in Europa bricht 2024 ein – woran das liegt

In Europa wurden im Jahr 2024 deutlich weniger Luxuslimousinen verkauft. Zu den Gründen gehören die Zurückhaltung der Käufer bei elektrischen Modellen und der Trend hin zu hochwertigen SUVs.

Laut Zahlen des Marktforschungsunternehmens Dataforce ging der Absatz von Luxuslimousinen von Januar bis November des vergangenen Jahres um 32 Prozent zurück auf 39.647 Fahrzeuge.

Besonders drastisch brachen die Verkäufe des Porsche Taycan ein: Sie halbierten sich in den ersten elf Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 8763 Exemplare. Das hatte jedoch auch mit Rückrufen und Garantieproblemen zu tun.

Dennoch verteidigte der Taycan die Führung im Segment, da auch die Nachfrage nach seinen größten Konkurrenten zurückging oder bestenfalls leicht anstieg. Bei der Mercedes-Benz S-Klasse auf Platz zwei beträgt der Rückgang 32 Prozent auf 6391 Exemplare.

Verbrenner-Modelle wie der kürzlich aktualisierte Porsche Panamera auf Platz drei oder der neue BMW Siebener auf Platz vier legten leicht zu um 3,9 beziehungsweise 3,3 Prozent.

Abgesehen von dem relativ neuen BMW i7 ging die Nachfrage nach Elektromodellen etablierter Premiummarken im Jahr 2024 zurück. Der Audi e-tron GT brach um 45 Prozent ein, der batteriebetriebene Mercedes EQS um 31 Prozent.

Benjamin Kibies, Senior Automotive Analyst bei Dataforce, ordnet die Entwicklung ein: "Die mangelnde Nachfrage nach batterieelektrischen Fahrzeugen in diesem Segment deutet darauf hin, dass diese Modelle für Luxuskäufer nicht gut genug sind."

Aber auch bei den Luxuslimousinen mit Verbrennungsmotor haben sich die Käufer zurückgehalten. Der Audi A8 fiel um 32 Prozent, der Mercedes AMG GT um 41 Prozent und der BMW Achter um 40 Prozent.

Und der steigende Absatz von Autos auf ähnlichem Preisniveau – insbesondere von SUVs – deutet darauf hin, dass das Problem nicht auf eine geringere Kaufkraft zurückzuführen ist. "Der Absatz von großen Premium-SUVs wächst nach wie vor deutlich", sagt Kibies.

Das Segment wuchs in den ersten elf Monaten in Europa um 16 Prozent auf mehr als 324.000 Fahrzeuge. Getrieben wurde die Entwicklung vom Mercedes GLS, der fast 50 Prozent auf 6643 Stück zulegte und damit zum ersten Mal die S-Klasse überholte.

Gleichzeitig stieg die Nachfrage nach dem SUV BMW X7 um 17 Prozent auf 8329 Verkäufe. Auch die Verkäufe des Range Rover, des wohl limousinenartigsten der großen Luxus-SUVs, stiegen bis November um 20 Prozent auf 15.482 Verkäufe.

Porsche hat zugegeben, dass man Käufer für den kürzlich aktualisierten Taycan zurückzugewinnen muss, nachdem die Käufer der ersten Generation Probleme mit dem Modell hatten. Finanzvorstand Lutz Meschke sagte im Oktober: "Wir müssen unsere Kunden davon überzeugen, dass wir beim Taycan unsere Hausaufgaben gemacht haben."

Zuletzt gab es einen Rückruf für den Taycan, um fehlerhafte Batteriemodule zu ersetzen, nachdem festgestellt wurde, dass diese das Potenzial haben, einen Brand auszulösen. Auch einige Audi e-tron GT waren von der Aktion betroffen.

Doch die Probleme mit dem Taycan fallen in eine Zeit, in der auch Premium-Kunden das Vertrauen in E-Fahrzeuge verlieren. Das hat den Anteil der Elektroautos im Segment der Luxuslimousinen von 53 Prozent im Jahr 2023 auf 47 Prozent im Jahr 2024 gedrückt.

Trotzdem sind E-Autos nach wie vor der beliebteste Antrieb im Segment. Neue E-Autos im Segment – der Lucid Air, der Nio ET7, der Xpeng P7 und der Lotus Emeya – trugen dazu bei, den BEV-Anteil zu erhöhen, wenn auch in kleinen Stückzahlen.

Die Verkäufe von Plug-in-Hybriden im Segment – angeführt vom Panamera – sind in den letzten elf Monaten des Jahres leicht zurückgegangen. Trotz dieses Rückgangs stieg der PHEV-Marktanteil von 16 auf 23 Prozent.

Drei Viertel aller Panameras, die 2024 in Europa verkauft wurden, waren Plug-in-Hybride, wie die Zahlen von Dataforce zeigen. Die S-Klasse war der zweitgrößte PHEV-Absatztreiber im Segment.

Der Absatz von Luxuslimousinen in Europa konzentriert sich nach wie vor stark auf Deutschland, wo die vier größten Marken des Segments ansässig sind. Auf Deutschland entfielen bis November 42 Prozent aller Verkäufe im Segment (16.697 Autos), was einem Rückgang von 26 Prozent entspricht.

Der zweitgrößte Markt für Luxuslimousinen war Großbritannien, wo der Absatz um 51 Prozent auf 6105 Fahrzeuge zurückging. Polen lag mit 2292 Verkäufen an dritter Stelle.

Und wie geht es weiter? Die Verkäufe von Luxuslimousinen könnten sich in diesem Jahr erholen, sagt Kibies – je nachdem, wie überarbeitete und neue Modelle bei den Kunden ankommen. In den Jahren 2013 und 2020 habe es ähnliche Absatzrückgänge vor dem Start neuer Modellgenerationen gegeben.

Dieser Artikel ist zuerst bei der Automobilwoche-Schwester Automotive News Europe erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche bearbeitet.