2025 feiert die Prüforganisation Dekra ihr 100-jähriges Bestehen. In diesem Jahr soll der Umsatz trotz der teils angespannten Märkte um fünf Prozent zulegen.
Dekra-Chef Stan Zurkiewicz rechnet für 2024 mit einem ordentlichen Wachstum.
Im nächsten Jahr will die Prüforganisation Dekra ihr 100-jähriges Bestehen in Berlin groß feiern. Da kommt es sehr gelegen, dass die Zahlen 2024 trotz des teils schwierigen Marktumfelds positiv ausfallen.
Dekra-Chef Stan Zurkiewicz bezifferte das Umsatzwachstum nach zehn Monaten auf fünf Prozent, damit dürften Ende des Jahres 4,3 Milliarden Euro erreicht werden – erneut ein Rekord.
Der Bereich Test, Inspektion und Zertifizierung (TIC) konnte sogar um sieben Prozent zulegen. Dazu hätten auch die neuen strategischen Geschäftsfelder rund um die Mobilität der Zukunft, Nachhaltigkeit, Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz beigetragen.
Probleme macht derzeit nur die Zeitarbeit. „In diesem Bereich spüren wir die aktuellen Konjunkturschwankungen und Schwierigkeiten in der europäischen Automobilindustrie", so Zurkiewicz vor Journalisten in Stuttgart. Auch im Jubiläumsjahr wolle man im mittleren einstelligen Bereich wachsen.
Flankiert werde das Wachstum durch Investitionen in die Zukunft. So hat Dekra einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag in das neue Batterietestlabor im brandenburgischen Klettwitz gesteckt und will hier rund 40 hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen.
Die Eröffnung ist für 2025 geplant. Der von Dekra entwickelte Test kann innerhalb weniger Minuten den Zustand einer Batterie erkennen. Ihn bietet die Prüforganisation für 130 Elektroauto-Modelle an.
Zurkiewicz sprach von einem wichtigen Mosaikstein, um das Vertrauen der Kunden in die Elektromobilität zu stärken. Neben dem Restwerteverfall ist auch die Unsicherheit über die Leistungsfähigkeit der Batterie bei Gebrauchtwagen ein Grund für die Kaufzurückhaltung und den schleppenden Hochlauf in Deutschland.
Mit unabhängigen Tests von Batterien erhalten Kunden vor dem Kauf Klarheit über Batteriezustand und verfügbare Reichweite.
Geschäfte verspricht sich der Dekra-Chef auch durch die eine zukünftige Wasserstoffwirtschaft. Diese sei für das Erreichen der Klimaziele wichtig, auch wenn die Entwicklung langsamer gehe als zunächst erwartet.
„Unsere Aufgabe ist es, den Hochlauf von Produktion und Anwendung sicher zu gestalten“, so Zurkiewicz. Dabei nutze die Dekra ihre über Jahrzehnte gewonnenen Expertise, um Standards, Prozesse und Prüfungen für einen sicheren Umgang mit dem Gas zu gewährleisten. „Dadurch helfen wir mit, das Vertrauen für Investitionen in die Wasserstoffwirtschaft zu stärken.“
Auch der zunehmende Einsatz von KI verlangt laut Dekra nach Regeln, die überprüfbar sein müssen. Im Bereich der Fahrerassistenzsysteme geht es etwa darum, große Datenmengen präzise zu kennzeichnen – etwa, ob eine Abbildung ein Auto, eine Person oder ein Verkehrsschild zeigt.
Diese genauen Beschriftungen helfen der KI, Muster zu erkennen und zu lernen, wie sie in der Realität sicher und angemessen reagiert. Die Herausforderung bestehe darin, KI-Systeme sicher und verantwortungsvoll gegenüber Menschen und Umwelt zu gestalten.
