Modellvorschau: Bei Audi wird alles neu

Gut drei Jahre hat Audi keine neuen Modelle auf den Markt gebracht. Eine kleine Ewigkeit. Zumal die Premium-Rivalen die Situation auszunutzen wussten. Mercedes und BMW haben in dem Zeitraum jeweils mehrere elektrisch angetriebene SUVs und Limousinen in wichtigen Segmenten lanciert.

2024 soll nun zum Durchstarterjahr werden. Zwei bestehende Baureihen, A5 (ehemals A4) und Q5, werden erneuert. Zwei weitere Baureihen, Q6 e-tron und A6 e-tron, sind komplett neu. Zudem erhalten das Kompaktmodell A3 und das Flaggschiff-SUV Q7 eine Auffrischung. Dem A3 in vierter Generation spendiert Audi eine sportlichere Optik und mehr Digitalisierung. Als neue Variante feiert der A3 Allstreet als Crossover-Ableger sein Debüt. Der Q7 wird bis etwa Ende 2026 weiterlaufen. Die Nachfolgebaureihe dürfte die letzte Generation sein, die noch mit elektrifiziertem Verbrennungsmotor unterwegs ist. Audi-Chef Gernot Döllner legte unterdessen nach und kündigte auf der Betriebsversammlung in Ingolstadt ein weiteres Elektromodell unterhalb des bisherigen Einstiegs-Stromers Q4 e-tron an. Wann das Modell auf den Markt kommt, ist allerdings noch offen.

Zurück zur Gegenwart: Den heutigen Q8 wird Audi getreu seiner geänderten Nomenklatur Q7 Sportback taufen. Mit einem neuen Q8 e-tron ist erst nach 2026 zu rechnen. Ebenso mit dem siebensitzigen Luxus-SUV Q9. Circa 2028 könnte Audi dann sein Projekt "Landjet" abgeschlossen und zum Serienmodell Q10 e-tron umbenannt haben. Die neue Generation des Q3 wird im Herbst gezeigt (Markteinführung Anfang 2025). Noch 2024 schickt Audi den neuen Q5 an den Start. Bereits im Sommer erfolgt die Weltpremiere des A5 (intern B10). Im Handel sollen Limousine und Avant im Herbst sein. 2025 schließlich ist der Nachfolger des A6 an der Reihe und wird zum A7 (intern C9). Die Karosserievarianten heißen Sportback und Avant.

Wichtigstes Aushängeschild bei Audis Modelloffensive dürften die elektrischen Baureihen Q6 e-tron und A6 e-tron sein. Den Anfang macht, mit rund zweijähriger Verspätung, der Q6 e-tron (Debüt im März, im Handel ab September). Das SUV ist eng mit dem elektrischen Macan verwandt. Beide stehen auf der neuen, mit Porsche gemeinsam entwickelten Architektur PPE (Premium Platform Electric). Aktuell stellt Audi seine Stromer auf MLB evo (Q8 e-tron), MEB (Q4 e-tron) und J1 (e-tron GT).

Die PPE nutzen ebenso der A6 e-tron Sportback sowie der A6 e-tron Avant. Deren Premieren sind für den Sommer 2024 geplant. Die neuen e-tron-Modelle bieten 800-Volt-Technik, hohe Ladeleistungen (bis 270 kW), Batteriekapazitäten bis zu 100 kWh und Reichweiten bis etwa 600 Kilometer. 2025 will die Audi Sport GmbH sowohl Q6 e-tron als auch A6 e-tron in einer leistungsgesteigerten RS-Version nachreichen.

Spannend dürfte auch der A4 e-tron werden, der für das Jahr 2026 geplant ist. Er nutzt ebenfalls die 800-Volt-PPE, kann diesen technischen Vorsprung in der Mittelklasse aber nicht lange halten: Mercedes kontert mit dem CLA, BMW mit der Neuen Klasse.

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