Ein weiterer Grund, warum die Hersteller versuchen, ihre Kunden zu Leasing und Finanzierung zu "erziehen" und deren Blick vor allem auf die monatlichen Raten zu lenken: Das Upselling ist deutlich einfacher – fünf Euro mehr pro Monat für das Sportpaket wirken auf Käufer anders als mehrere Tausend Euro auf einmal. Tatsächlich gaben in der Studie 44 Prozent der Neuwagen-FDL-Kunden an, aufgrund der Finanzierung eine umfangreichere Ausstattung gewählt zu haben. Bei den Gebrauchtwagenkäufern waren es 34 Prozent. 36 Prozent der Neuwagenkunden erklärten zudem, sich infolge der Finanzierung für einen Neuwagen, statt einen Gebrauchten entschieden zu haben.
Weiter offenbart die Studie zudem eine große Offenheit der Verbraucher, ihren FDL-Vertrag online abzuschließen. 63 Prozent können sich dies bei Neuwagen und 56 Prozent bei Gebrauchten grundsätzlich vorstellen. "Bisher gibt es hierzu aber nur wenige Angebote. Das bedeutet einerseits ein großes, noch weitgehend ungenutztes Potential für Hersteller und Händler. Andererseits ist das aber auch ein großes Einfallstor für Disruptoren", meint Weßner.
Problematisch sei hierbei, dass viele Kunden trotz genereller Zufriedenheit keine sonderlich engen Bindungen zu Autobanken haben und halten diese für "austauschbar", halten so Jobst. Um ihre Position zu stärken sei es notwendig, das eigene Markenprofil zu schärfen, rät Weßner. Das gehe beispielsweise über Zusatzservices für das Auto, die es nur beim Abschluss mit der jeweiligen Autobank gebe.
Aus dem Datencenter:
Leasing-/Finanzierungsangebot im Verkaufsgespräch in Deutschland 2023