Wer ist ... Wang Chuanfu?

Natürlich ist der Name Wang Chuanfu bei weitem nicht so bekannt wie der Elon Musks. Dabei ist der Chinese ähnlich revolutionär wie der Tesla-Chef.

Mit seinem Autohersteller BYD ist er jetzt Marktführer in China geworden und hat erstmals Volkswagen in seinem Heimatland überholt. Und zählt man die Plug-in-Hybride hinzu, verkauft Chuanfu weltweit inzwischen mehr elektrifizierte Fahrzeuge als Tesla.

Der Unternehmer hat BYD 1995 gegründet, zu der Zeit hat Musk noch an Websites gebastelt. Aber auch Chuanfu startete erst mit Batterien für Handys und MP3-Player, bis er 2003 in die Autofertigung einstieg – also wiederum zeitgleich mit Tesla.

BYD ist vor allem für seine Fertigungstiefe bekannt. Das Unternehmen baut vieles selbst, etwa Batterien und Chips, was andere Autobauer zukaufen. Gerade in der Pandemie und Zeiten von Lieferengpässen macht sich die In-House-Strategie bezahlt.

Die Produktion von Autos mit reinen Verbrennern gibt BYD auf – für Chuanfu ein Geschäft von gestern. Dieses Jahr wird BYD mehr als zwei Millionen batterieelektrische und Plug-in-Fahrzeuge verkaufen. Kürzlich hat BYD zudem eine Luxus-Submarke angekündigt, die gegen BMW, Audi und Mercedes antreten soll.

Jetzt setzt BYD – kurz für "Build your Dreams" – zum Sprung nach Europa an. Auch in Deutschland hat der Verkauf gestartet, Kooperationen mit Händlern sind unter Dach und Fach.

Der Industriellen-Milliardär Chuanfu, Jahrgang 1966, wuchs als Sohn von Milchbauern auf dem Land auf. Heute gehört er zu den 25 reichsten Chinesen. Die "Financial Times" nannte Chuanfu einmal den "verrückten Professor", weil er einerseits hoch intelligent ist und andererseits immer allzu überraschende Ideen hat.

Doch verrückt ist er nicht. Er hat das klare Ziel der Weltmarktführerschaft vor Augen. Chuanfus Weg ist noch lange nicht zu Ende.

Aus dem Datencenter:

Top 10 der Elektroautoverkäufe in China 2021 und 2022