Dacia hat die treuesten Kunden

Wer einmal einen Dacia kauft, wird es wieder tun – keine Marke hat so loyale Kunden. Das belegt der neue Car Loyalty Report, für den der Marktdatenspezialist Dataforce tief in die Analyse der Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes eingestiegen ist, um die Wanderungsbewegungen privater Pkw-Halter nachvollziehbar zu machen. Fast 80 Prozent der Privatkunden, die einen Dacia besitzen, blieben ihrer Marke 2023 beim Autokauf treu – das sind über 20 Prozent mehr als der Durchschnitt aller Marken.

"Kunden zu halten und neue Kunden zu erobern sind Schlüsselindikatoren, um am Markt zu performen", erklärte Dataforce Geschäftsführer Marc Odinius die Relevanz des Themas. Gerade in einer Zeit, in der der Markt spürbar enger wird, weil einerseits der private Pkw-Bestand erstmals seit Jahrzehnten schrumpft und gleichzeitig aber die Zahl der Wettbewerber spürbar steigt.

Mit dieser hohen Loyalität ist Dacia der erste Preisträger des neuen "Car Loyalty Awards", den die Automobilwoche und Dataforce 2024 erstmals und gemeinsam auf der Automobilwoche Konferenz in München vergeben haben. "Dacia schafft es, genau die Kunden zu erreichen, die immer wieder kommen. Das ist etwas, das kaum einer schafft", so Odinius. Besonders bemerkenswert: Dacia schafft es überdurchschnittlich gut, Gebrauchtwagenfahrer zu Neuwagenfahrern zu konvertieren. Dicht hinter Dacia in der Rubrik "Brand Loyalty" folgen der Elektro-Pionier Tesla, dem drei Viertel seiner Kunden treu bleiben, sowie Mazda.

Die Ergebnisse auf Markenebene spiegeln sich auch in den Ergebnissen auf Modellebene wider. Hier holt BMWs Mini Cooper mit 64 Prozent den Sieg in der Rubrik "Model Loyalty". Dicht dahinter folgen aber der Ford Puma (63 Prozent) sowie der Sandero (62 Prozent) von Markensieger Dacia. Wie herausragend die Werte der Modellsieger sind, zeigt der Blick auf die Konkurrenz: Im Schnitt entscheidet sich nicht einmal jeder dritte Käufer noch einmal für das gleiche Modell. Auffällig beim Mini Cooper sei daneben seine Kundenstruktur, betonte Odinius: 51 Prozent der Käufer sind weiblich – fast 20 Prozentpunkte mehr als der Durchschnitt.

Den größten Zuwachs bei der Markenloyalität indes verzeichnete 2023 die spanische VW-Tochter Seat. Sie konnte ihre Loyalitätsquote um rund 15 Prozent steigern, verharrte aber weiterhin deutlich unter dem Durchschnitt. Das größte Minus verzeichnete Ford mit knapp acht Prozent. Die Marke liegt jetzt nur noch knapp über dem Durchschnitt.

Ganz anders sieht es bei der Seat-Schwestermarke Cupra aus. Diese hat nicht nur eine deutlich überdurchschnittliche Loyalität, sondern auch den höchsten Neukundenanteil aller Marken. Mit einer Eroberungsquote von rund 89 Prozent ist Cupra daher Sieger in der Kategorie "Desire". "Die Marken, die hier ausgezeichnet werden, schaffen es, speziell zu sein", so Odinius. Und Cupra sei hier "absolute Spitzenklasse". Vor allem junge Menschen überzeugt die Marke. Mit 27 Prozent hat niemand einen so hohen Anteil von Käufern in der Zielgruppe unter 35. Dicht hinter Cupra folgen Tesla mit einem Neukundenanteil von 88 Prozent sowie Fiat mit 85 Prozent. Die hohe Eroberungsrate bei Fiat ist allerdings nicht nachhaltig: Keine Marke im Panel hat eine niedrigere Loyalitätsquote.

Der hohe Neukundenanteil sichert Tesla daneben den Sieg in der Rubrik "Top EV Brand". Hier wurde ausgewertet, welche Marke Menschen zum Umstieg auf ein E-Auto bewegt hat. Dabei liegt Tesla mit rund 14.300 Fahrzeugen klar vor VW und BMW mit 9600 und 6600. Auch wer sich nach wieder Tesla für eine andere Marke entscheidet, blieb zu 59 Prozent beim reinen E-Auto. Auffällig zudem: Ein Drittel der Tesla-Kunden kommt von einer der deutschen Premiummarken.

Eine weitere Auszeichnung – der Sieg in der Rubrik "Editors Choice" – ging an Mitsubishi für sein Modell Space Star. Dieser ist mit 55 Prozent das Modell mit der höchsten Loyalität im Kfz-Segment der Minis. Mit der "Editors Choice" hebt die Automobilwoche bei jedem Award eines der zehn Segmente von Minis bis zu großen SUVs hervor. Herausgeber Burkhard Riering erklärt die Wahl: "Viele Kunden schätzen günstige Stadtautos. Dennoch ziehen sich etliche Hersteller aus dem Segment zurück. Das könnte sich als Fehler erweisen. Modelle wie der Space Star zeigen: Wer hier etwas zu bieten hat, kann Kunden binden und Volumen machen."