Die anhaltende Fahrzeugknappheit beschert dem Kfz-Gewerbe ungewöhnliches Geschäftsjahr 2022. Obwohl die Neuzulassungen um fast eine Million und die Gebrauchtwagen-Besitzumschreibungen um rund 1,6 Millionen unter dem Vorkrisenjahr 2019 blieben, erreichte der Branchenumsatz mit 185,2 Milliarden Euro fast das Vorkrisenniveau von 186 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr lag das Plus bei 3,0 Prozent. "Angebot und Nachfrage regeln bekanntlich den Preis", kommentierte ZDK-Vize Thomas Peckruhn auf der Bilanz-Pressekonferenz des Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe.
Als Folge des Missverhältnisses von Angebot und Nachfrage kletterte die durchschnittliche Umsatzrendite im Kfz-Gewerbe auf 3,1 Prozent, ein Plus von 1,5 Prozent zum Vorjahr. "Unsere Mindest-Zielgröße von drei Prozent plus X ist also endlich erreicht worden", erklärte ZDK-Präsident Karpinski – um sogleich einzuschränken: "Wenn wir auf das laufende Jahr schauen, brechen unsere Betriebe allerdings nicht in Jubelstürme aus." Die Mehrheit der Händler rechne 2023 mit deutlich rückläufigen Verkaufszahlen. Zudem nehme gerade bei Privatkunden die Zahl der Stornos zu.