Knapp zwei Drittel der Neuzulassungen 2022 waren gewerblicher Natur. Damit sind Flotten und Fuhrparks die maßgebliche Stellschraube für die politisch gewollte Mobilitätswende hin zu alternativen Antrieben. Eine aktuelle Erhebung der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) unter Flottenmanagern zeigt jedoch: Der Wechsel gestaltet sich zäh. Nach wie vor dominieren Diesel die deutschen Fuhrparks – 64 Prozent der Flottenfahrzeuge haben diese Antriebsart. Alternative Antriebe wie E-Autos und Plug-in-Hybride folgen erst auf Platz zwei mit 19 Prozent, Benziner kommen auf 17 Prozent.
Diesel hat Fuhrparks fest im Griff
Knapp zwei Drittel der Fahrzeuge in deutschen Fuhrparks fahren mit Diesel-Motor. Die E-Mobilität setzt sich trotz staatlicher Förderung nur langsam durch. Das hat vor allem praktische Gründe.
Damit konnten alternative Antriebe trotz massiver staatlicher Förderung ihren Anteil seit 2021 jährlich nur um vier und fünf Prozent ausbauen. 2021 lag der Anteil alternativer Antriebe bei zehn Prozent, 2022 bei 14. Einer der wichtigsten Gründe für die Skepsis ist praktischer Natur: 81 Prozent der Fuhrparkverantwortlichen meinen, ihre Flotte sei schlicht nicht in der Lage, alle nötigen Strecken rein elektrisch zurückzulegen. Dementsprechend halten 67 Prozent ein festes Datum für den Verbrennerausstieg nicht für den richtigen Weg. Angesichts dessen überrascht es auch nicht, dass zwei Drittel E-Fuels als vielversprechende Alternative neben der E-Mobilität befürworten.
32 Prozent der Flottenmanager berichten zudem von Dienstwagenberechtigten, die vom E-Auto wieder auf Verbrenner wechseln möchten. Grund für die vorherige Anschaffung von elektrifizierten Autos waren bei 67 Prozent steuerliche Anreize.
Neben der Antriebsart widmete sich die DAT in ihrer Umfrage auch dem Thema Fahrzeugbeschaffung. Hierbei gaben 68 Prozent der Flottenverantwortlichen an, dass sie 2022 nicht alle geplanten Pkw-Anschaffungen tätigen konnten. Als wichtigste Gründe wurden zu lange Lieferzeiten (84 Prozent) sowie die Nichtverfügbarkeit der Wunschfahrzeuge (57 Prozent) genannt. Um die Lieferprobleme zu umgehen, bevorzugen die meisten Fuhrparks eine Verlängerung der laufenden Leasingverträge (80 Prozent). Sollten dennoch Lücken entstehen, werden diese bevorzugt mit eigenen Poolfahrzeugen (77 Prozent) sowie Mietautos (63 Prozent) gestopft. Auto-Abos und Carsharing spielen nur eine untergeordnete Rolle (21 bzw. 7 Prozent).