Erst vor wenigen Tagen ist der letzte Ford Fiesta in Köln vom Band gelaufen. Es klang nach dem endgültigen Aus für den Kleinwegen. Doch nun gibt es Hinweise auf ein Comeback: Ford schließe nicht aus, einen batterieelektrischen Ersatz für den Fiesta zu verkaufen, der auf einer Version des kommenden erschwinglichen, kleinen Elektroautos von Volkswagen basiere, sagte Martin Sander, Europa-Chef von Ford Pkw. Das Ford-Werk in Köln wurde für zwei Milliarden Dollar umgebaut, um Elektroautos auf der Grundlage der MEB-Architektur des VW-Konzerns zu bauen. Das erste auf VW basierende Elektroauto von Ford, ein kompaktes SUV namens Explorer, wird Anfang nächsten Jahres bei den europäischen Händlern eintreffen.
Auf die Frage, ob Ford eine Version des kleinen VW-Elektroautos auf MEB-Basis übernehmen würde, sagte Sander in einem Interview mit unserer Schwesterzeitung "Automotive News Europe", der Autohersteller habe "eine sehr konstruktive und positive Zusammenarbeit mit Volkswagen, und wir prüfen möglicherweise Möglichkeiten, diese auf die nächste Stufe zu heben." Ergänzend fügte er hinzu: "Es ist noch nichts entschieden, aber ich möchte das nicht ausschließen."
Die Marke VW stellte im März das ID2all-Konzept für ein erschwingliches batterieelektrisches Kleinauto vor, das für weniger als 25.000 Euro verkauft werden soll. Ford hat sich aus dem Kleinwagenmarkt in Europa zurückgezogen, nachdem die Kosten für die Einhaltung der immer strengeren Abgasnormen Kleinwagen für das Unternehmen unwirtschaftlich gemacht haben - ein Problem, mit dem auch andere Marken kämpfen. "Kleinere Fahrzeuge haben eine geringere Gewinnspanne. Wir haben nicht die Größe des Volkswagen-Konzerns oder von Stellantis in Europa", sagte Sander. "Kleine Fahrzeuge wie der Fiesta sind nicht das Kernland der Ford Motor Company."