Eine Verschnaufpause ist für die Zulieferindustrie nicht in Sicht. Vor allem in der Lieferkette knirscht es weiterhin. So hatte der Zulieferer Benteler im Frühjahr gut 40 Lieferanten unter Beobachtung. Bis zum Herbst ist die Lage beim Unternehmen stabil geblieben. „Seitdem sind aufgrund der explodierenden Energiepreise und der abnehmenden Volumen wieder deutlich mehr Risikofälle bei uns aufgetaucht. Wir arbeiten derzeit konkret auch an drei Insolvenzen, die wir zusammen mit der Lieferkette managen müssen“, erklärt Ralf Göttel, CEO von Benteler International. Das betreffe vor allem kleinere Firmen, die vor dem Hintergrund steigender Zinsen zunehmend Probleme bekommen, Anschluss- oder Zwischenfinanzierungen zu erhalten.
Benteler müsse daher abwarten, ob sich die Lage stabilisiert. „In der Kombination aus Zinsanstieg, Volumeneintrübung und Energiekostensteigerungen braut sich etwas zusammen, das nicht für jeden in unserer Lieferkette eine überlebensfähige Situation darstellt. Hier muss die Politik gegensteuern“, warnt Göttel.