Händler kennen das schon zur Genüge: Seit Jahren sparen die Hersteller, wo es nur geht, an den Vertriebskosten. Seien es die Margen auf den Autos oder die Verkaufsnetze, die in beeindruckendem Tempo grobmaschiger werden. Doch zunehmend treffen die Sparmaßnahmen die eigenen Vertriebsabteilungen der Hersteller. Aktuelles Beispiel sind die Firmenwagen der Außendienstler, die Audi einkassieren will.
Neben dem rein finanziellen Aspekt spielt dabei offenbar auch eine Rolle, dass man über die Abschaffung der Firmenwagen im Außendienst die Wechselbereitschaft der dortigen Mitarbeiter auf andere Posten steigern will. Subtil geht anders. Aber klar: Wo es weniger Händler gibt, braucht es auch weniger Außendienstmitarbeiter, die sie betreuen.
Dass Audi von seinen Mitarbeitern nun heftiger Gegenwind entgegenschlägt, hätte man freilich in Ingolstadt ahnen müssen. Denn die privat nutzbaren Autos machen für die Außendienstler einen enormen geldwerten Vorteil aus. Dass sie diese ohne Kompensation abgeben und sich so vom Arbeitgeber in die Tasche greifen lassen, sehen viele zu Recht nicht ein.
Ob es daneben für einen Premium-Vertrieb förderlich ist, wenn sich Hersteller und Händler nur noch im Videocall sehen, sei dahingestellt.