Sie gelten als Prototyp des Dienstwagenfahrers: Mitarbeiter im Vertriebsaußendienst die im Auftrag ihrer Firmen tausende Kilometer quer durch Deutschland fahren und Kunden vor Ort persönlich betreuen. Für Hersteller wie Audi ist das ein gutes Geschäft – Modelle wie der A4 oder A6 gelten als die Dienstwagen schlechthin. Für Außendienstler von Audi selbst ist damit aber Schluss: Wie der Hersteller auf Nachfrage der Automobilwoche bestätigte, wurden persönliche Dienstwagen für Audi-Mitarbeiter im Außendienst abgeschafft.
Audi streicht Außendienst die Dienstwagen
Dem Autohersteller Audi wurden die eigenen Dienstwagen offenbar zu teuer. Mitarbeiter im Außendienst sollen Händler nun hauptsächlich digital betreuen.
Viele Aufgaben erforderten keine physische Präsenz mehr, sondern könnten digital oder virtuell gelöst werden, so eine Audi-Sprecherin. Damit gebe es auch keine Notwendigkeit einer persönlichen Mobilitätslösung mehr. Im Handel sorgt das für Kopfschütteln. Der Erfolg der Marke habe in der Vergangenheit auch auf dem Vertrauensverhältnis zwischen Außendienst und Händler beruht, das durch den intensiven persönlichen Kontakt entstanden sei, meint ein Händler, der nicht mit Namen zitiert werden will. Es sei ein "Tiefpunkt" erreicht, wenn ein Autohersteller, seinem Außendienst die Dienstwagen streiche, meint ein anderer.
Etliche bezweifeln zudem, dass es bei dem Schritt nur um mehr Effizienz beziehungsweise Kosteneinsparungen gehe. Ein Händler berichtet, dass sich sein Bezirksmanager jeden Vor-Ort-Termin mit ihm bei der Verkaufsleitung genehmigen lassen müsse. Erst wenn das Management zustimme, könne ein Termin stattfinden, zu dem die Außendienstler dann mit Poolfahrzeugen anreisen dürfen. Seine Mutmaßung: Mit diesem Vorgehen sollen Händler enger aus der Zentrale heraus gesteuert und somit an eine kürzere Leine gelegt werden.
Update:
Laut einem späteren Bericht des „Donaukuriers“ plant Audi abgesehen vom Außendienst keine grundsätzliche Überarbeitung seiner Dienstwagenregeln. „Grundsätzlich sind außertarifliche Mitarbeitende geschäftsfahrzeugberechtigt. Diese Regelung ändert sich nicht“, sagte eine Audi-Sprecherin dem Blatt. Derzeit seien zwischen 4.000 und 5.000 persönliche Dienstwagen im Einsatz.
Aus dem Datencenter: