Das erste Jahr waren nur das Vorspiel. Doch jetzt will VW in den USA so richtig mitmischen bei der elektrischen Revolution. Denn nachdem sie jenseits des Atlantiks bislang lediglich ID.4-Modelle aus Zwickau verkaufen konnten und so sehr unter den Lieferengpässen zu leiden hatten, dass die angeblich rund 40.000 Vorbestellungen noch immer nicht abgearbeitet sind, haben sie dem elektrischen Bestseller jetzt eine Greencard ausgestellt und die Produktion ins eigene Land geholt: 800 Millionen Dollar haben sie dafür ins US-Werk Chattanooga investiert und 1000 neue Mitarbeiter eingestellt und so eine zusätzliche Kapazität von anfangs 7000 Autos geschaffen, deren Auslieferung jetzt beginnt. Zugleich holen sie damit amerikanische Zulieferer aus elf Bundesstaaten ins Boot – vom Stahl aus Alabama und Ohio über Elektronik aus Kentucky und North Carolina bis hin zur Batterie, die von SK Innovation in Georgia zur Endmontage nach Chattanooga geliefert wird.
Das nimmt aber nicht nur Druck aus dem Kessel und sollte spürbar Lieferfristen für das elektrische Aushängeschild der Wolfsburger in Amerika verkürzen. Sondern weil mit der lokalen Fertigung auch ein neues Basis-Modell mit 62 statt 82 kWh-Akku an den Start geht, sinkt zudem der Einstiegspreis um rund 4000 auf 37.495 Dollar und es bestätigen sich die Hoffnungen, dass damit der Verkauf weiter anzieht: Schon im dritten Quartal des Jahres hat 6657 ID.4 in den USA verkauft. Das sind zehn Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2021 und die bislang besten drei Monate in der jungen ID.4-Karriere.