Rabot Energy bietet flexiblen Ökostromtarif an

Was Benzin und Diesel für Verbrenner sind, ist der Strom für Elektroautos. Nicht nur die Kraftstoffe an den Tankstellen machen jeden Tag große Preissprünge, auch der Strompreis ist dynamisch und wird stetig angepasst.

Entscheidender Faktor ist der Ökostrom: Scheint die Sonne kräftig und lange, speisen die Photovoltaik-Anlagen viel Strom ins Netz. Treibt ein Sturm die Windräder an, erzeugen sie viel Strom. Dann purzeln die Preise.

Das nutzt das Hamburger Start-up Rabot Energy und bietet einen flexiblen Stromtarif an: „Unser Ansatz ist eine Win-win-Situation: Der Kunde erhält 100 Prozent Ökostrom zu deutlich günstigeren Preisen als bei einem Fix-Tarif und kann diesen verbrauchen, wenn viel regenerative Energie eingespeist wird“, sagt Konrad Schade, Mitgründer und COO von Rabot Energy.

In einer App lässt sich einstellen, bis wann das Auto welchen Akkustand erreichen soll. In diesem Zeitraum wird das Auto zu Hause automatisch zum niedrigsten Preis geladen. Zusätzlich lassen sich Verbrauch und Kosten des Haushalts jederzeit einsehen.

Intelligente Algorithmen monitoren und analysieren bei Rabot Energy die Echtzeit-Strompreise an der Börse sowie Wetterprognosen. Sie ermitteln das geeignetste Zeitfenster für den Ladevorgang und steuern diesen entsprechend. Dabei erfolgt die Steuerung über das E-Auto und nicht über die Wallbox.

Grundlage für die Abrechnung ist ein sogenannter Smart Meter. Die Messeinrichtung mit Kommunikationseinheit sorgt dafür, dass der Stromverbrauch in Echtzeit an Netzbetreiber und Anbieter übermittelt wird.

Im nächsten Jahr hat die Bundesregierung den Rollout der Smart Meter vorgesehen. „Dann kann jeder Haushalt eine entsprechende Messeinrichtung nahezu kostenlos beantragen“, sagt Schade. Die Folge: „Für uns eröffnet sich damit ein neuer Markt.“

Auf der anderen Seite werden nicht nur die Stromnetze, sondern auch die Kunden entlastet. „Gegenüber normalen Strompreisen lässt sich mit einem dynamischen Tarif bis zu 40 Prozent sparen“, so Schade. „Mit dem dynamischen Stromtarif kann der Kunde sein Auto mit einem Strompreis von bis zu 15 Cent pro Kilowatt statt für 35 Cent laden.“ Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 20 kWh pro 100 Kilometer kostet die Strecke dann drei Euro – von solchen Spritpreisen ist ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor weit entfernt.

Rabot Energy wurde 2021 von Jan Rabe und Maximilian Both gegründet. Anfang 2023 hat das Start-up, das zuvor Rabot Charge hieß, die ersten Kundenverträge abgeschlossen. Mittlerweile sind es 70.000 Kunden, Tendenz schnell steigend. „Wir wollen unser Angebot über Partner stärker in der Automobilbranche verankern“, so Schade. Ob im B2C- oder B2B-Bereich, ist ihm dabei egal. Es liefen derzeit Gespräche, um das Angebot im Handel zu platzieren.

Bis zum Automobilwoche Kongress am 6./7. November in Berlin stellen wir Start-ups vor, die die Welt des Autos verändern. Erleben Sie die Gründer live auf dem Kongress. Die Auswahl hat die Redaktion der Automobilwoche gemeinsam mit McKinsey getroffen. 

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