Für Deutschlands Autobauer wird es ein schweres Jahr

Spätestens nach den jüngsten Quartalszahlen ist allen klar: Es wird ein schweres Jahr für die deutschen Autohersteller. Die ersten drei Monate waren äußerst bescheiden. Und das hat vor allem zwei Gründe: Elektromobilität und China.

Zur Elektromobilität: In vielen Märkten läuft der Hochlauf nicht wie erhofft. Der Absatz bleibt unter den Erwartungen. Zwar wächst der Anteil von Elektroautos in Europa weiter. Doch mit Verbrennern verdienen alle Autohersteller einfach mehr Geld als E-Autos – wenn diese überhaupt profitabel sind.

Zu China: Die Lage auf dem größten Leitmarkt der Welt ist labil. Die heimischen Hersteller gewinnen die Oberhand und haben schon mehr als 50 Prozent Marktanteil. Die Preisschlacht unter den (zu vielen) Anbietern verursacht deutschen Autobauern Schmerzen.

Den Trend zu Plug-in-Hybriden in China haben sie zudem übersehen. Im ersten Quartal sind die Verkäufe von Mercedes in der Volksrepublik um zwölf Prozent abgesackt. Der Gesamtmarkt wuchs.

Die deutsche Autoindustrie muss sich für diese Zeit des Umbruchs noch besser aufstellen. Die Lösungsvorschläge lauten: technologieoffen sein, digital konkurrenzfähig werden, die Kosten im Griff haben, und viel, viel schneller werden.

Besserung haben viele der anwesenden Automanager auf der Peking Auto Show gelobt. Auch wenn man jetzt durch ein Tal müsse, werde dann bald alles viel schöner und heller sein. Es kommen neue Plattformen, neue Modelle. Während deutsche Premiumhersteller die erste Generation von E-Autos noch auf teils alten Verbrenner-Plattformen bauten und dabei wenig Sex Appeal rauskam, haben sie bald „echte“ E-Plattformen. Das muss dann die Wende bringen – sonst hat die deutsche Industrie ein richtig großes Problem.