Bernd Osterloh gibt seinen gut dotierten Posten als Personalvorstand bei der Lkw-Holding Traton auf. Er verdiente laut Geschäftsbericht 2022 bei der VW-Tochter 1,66 Millionen Euro im Jahr einschließlich Versorgungsaufwendungen. Der ehemalige Betriebsratschef des VW-Konzerns hatte die Aufgabe erst vor zwei Jahren übernommen.
Auch Finanzchefin Annette Danielski wird ihren Job wohl verlieren. Beide Ressorts sollen zusammengelegt und ab April von Michael Jackstein geleitet werden. Dieser ist momentan Büroleiter von VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch.
Neu in den Traton-Vorstand kommt auch Catharina Modahl Nilsson. Die bisherige Technik-Chefin (CTO) übernimmt das globale Produktmanagement.
Osterloh war zuvor mehr als zehn Jahre lang Betriebsratschef des VW-Konzerns. 2005 übernahm er das Amt von Klaus Volkert, der infolge des Skandals um Privatreisen und Vergünstigungen zurücktreten musste. In Osterlohs Zeit als Betriebsratschef fielen einschneidende Ereignisse wie der Abgasskandal, die Übernahmeschlacht mit Porsche und der Schwenk zu Elektroautos. Zuletzt hatte er sich regelmäßig Machtkämpfe mit Ex-Konzernchef Herbert Diess geliefert.
Osterlohs Wechsel in den Traton-Vorstand vor zwei Jahren galt denn auch als Befreiungsschlag, um die Dauerquerelen mit Diess zu beenden. Eingefädelt haben soll das damals Aufsichtsratschef Pötsch. Osterlohs Nachfolgerin bei VW ist seine frühere Stellvertreterin Daniela Cavallo, die zunächst deutlich zurückhaltender auftrat als Osterloh. Schon nach wenigen Monaten geriet aber auch sie mit Diess aneinander. Mit Diess' Nachfolger Oliver Blume ist Cavallo dagegen bereits seit dessen erstem Arbeitstag als Konzernchef per Du.
