Die deutschen Autozulieferer stehen vor einem massiven Stellenabbau. Stefan Bratzel, dem Direktor des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach, "bereitet die Negativspirale schlechter Nachrichten Sorgen", wie er der Automobilwoche sagte. Die Folgen der Transformation würden jetzt erst sichtbar. "Ich fürchte, das ist erst der Anfang." Für diese Dekade "rechnen wir bei Autoherstellern und Zulieferern in Deutschland mit einem Rückgang von 20 Prozent bei den Beschäftigtenzahlen".
Auch Frank Schwope, Lehrbeauftragter für Automobilwirtschaft der FHM Hannover, erwartet weitere Meldungen zu Stellenstreichungen bei Zulieferern. Die Unternehmen litten unter den geringeren Margen gegenüber den Fahrzeugherstellern, und auch die Insourcing-Bestrebungen der Autohersteller belasteten die Branche.
Autoexperte Bratzel verweist auf die Standortbedingungen "mit hohen Energiekosten oder Bürokratiehürden", die dafür sorgten, dass Deutschland im internationalen Wettbewerb zunehmend unter Druck gerate.
Besonders angespannt ist die Lage in Friedrichshafen. Der hoch verschuldete Zulieferer ZF will nach Angaben des Betriebsrates bis zum Jahr 2030 in Deutschland mehr als jede vierte Stelle streichen. Auch Bosch als weltgrößter Autozulieferer plant Jobabbau.
Dieser Artikel stammt aus der aktuellen Ausgabe der Automobilwoche. Hier können Sie das Heft bestellen
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