Wegen Elon Musk: Rossmann verzichtet auf Tesla-Dienstwagen

Die Drogeriekette Rossmann verzichtet künftig auf Dienstwagen von Tesla und begründet dies mit den politischen Ansichten von Tesla-CEO Elon Musk. Laut einer Rossmann-Mitteilung beruht die Entscheidung “auf der Unvereinbarkeit zwischen den Aussagen von Tesla-CEO Elon Musk und den Werten, die Tesla mit seinen Produkten vertritt.”

Elon Musk sorgt seit längerem für Kontroversen mit politischen Äußerungen, die er vor allem auf seiner Plattform X, vormals Twitter, verbreitet. Im US-Wahlkampf unterstützt er den republikanischen Kandidaten Donald Trump. Trump wiederum hatte wiederholt den Klimawandel infrage gestellt  – und damit begründet Raoul Roßmann, Sohn des Unternehmensgründers Dirk Roßmann, die Entscheidung.

„Elon Musk macht keinen Hehl daraus, Donald Trump zu unterstützen. Trump hat den Klimawandel wiederholt als Schwindel bezeichnet – diese Haltung steht in krassem Gegensatz zur Mission von Tesla, durch die Produktion von Elektroautos einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten“, sagte Raoul Roßmann.

Nun will Rossmann keine Teslas mehr für seinen Fuhrpark anschaffen. Der aktuellen Bestand soll weiter genutzt werden, Neuwagen wird Rossmann bei anderen Herstellern kaufen.

Ungeachtet der politischen Kontroversen um Musk: Bei Dienstwagen hat Tesla in Deutschland ohnehin ein Problem. Der Vermieter Sixt gab Anfang des Jahres bekannt, auf die Elektroautos des Konzerns zu verzichten. Auch SAP will keine Teslas mehr für seine Flotte. 

Für die Unternehmen ist vor allem der Restwertverfall ein Problem. Tesla hatte seit Ende vergangenen Jahres mehrfach die Preise für sein beliebtes Model Y gesenkt.

Gründer Dirk Rossmann hatte vor wenigen Jahren mit politischen Phantasien für Aufsehen gesorgt. In seinem Ökothriller “Der neunte Arm des Oktopus“ von 2020, den er über Marketing und Verkauf in den Rossmann-Filialen zum Bestseller pushte, bekommt Russlands Präsident Wladimir Putin den Friedensnobelpreis verliehen. 

Über seinen Hannoveraner Freund, den früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), ließ Rossmann dem Kreml-Herrscher ein Exemplar des Buches mit Widmung zukommen. Nach Russlands Überfall auf die Ukraine gab sich Dirk Rossmann zerknirscht und bekannte in einem Interview mit der “Süddeutschen Zeitung”, er habe sich “wie viele” in Putin getäuscht.