Der Autozulieferer ZF hat das vergangene Jahr mit einem Umsatzplus abgeschlossen. Rund 46,6 Milliarden erzielte der Konzern und schaffte damit einen Zuwachs von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Unternehmen aus Friedrichshafen am Donnerstag mitteilte. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) lag bei rund 2,4 Milliarden Euro. Das Ergebnis nach Steuern ging weiter zurück: Unterm Strich blieben dem Zulieferer 126 Millionen Euro. Das waren 250 Millionen Euro weniger als 2022.
ZF macht 2023 deutlich weniger Gewinn
Der Umsatz von ZF ist 2023 zwar weiter gewachsen, aber der Gewinn des Autozulieferers ist deutlich zurückgegangen. Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit stünden weiter im Fokus, sagte CEO Holger Klein.
Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit stünden weiter im Fokus, sagte ZF-Chef Holger Klein. Im vergangenen Jahr sei es gelungen, die Nettoverschuldung um 400 Millionen Euro zu verringern. Über zwei Milliarden Euro an Krediten seien abgelöst und refinanziert worden. "Das ist stabil, aber wir brauchen perspektivisch viel zu lange", sagte Klein. Deshalb müsse man sparen. Das Ziel sei weiter, bis Ende 2025 die Kosten weltweit um sechs Milliarden Euro zu senken.
"Wir haben im Moment ein starkes Kostenregime", sagte Klein. Überall werde an Stellschrauben gedreht. Man wolle etwa beim Materialeinkauf sparen, Investitionen genau prüfen und produktiver werden - "um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und damit die Profitabilität in eine Richtung zu bringen". Die Transformation etwa zur E-Mobilität müsse finanziert werden. Auch eine weitere Entschuldung koste. Die Netto-Verbindlichkeiten des Konzerns beliefen sich Ende vergangenen Jahres auf knapp zehn Milliarden Euro.
In den kommenden drei Jahren seien weltweite Zukunftsinvestitionen von rund 18 Milliarden Euro geplant, sagte Klein. Rund 10,6 Milliarden sollen laut Unternehmen in Forschung und Entwicklung fließen.
Wie viel davon in Deutschland landen wird, steht noch nicht genau fest. Aber es gibt eine Marschrichtung: "Bei einer gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit sollen von diesen Investitionen bis zu 30 Prozent in die deutschen ZF-Standorte investiert werden", erklärte das Unternehmen.
Klein betonte, dass man die vielen Vorteile des Standorts Deutschland sehe, aber auch um seine Nachteile im internationalen Wettbewerb wisse. Mit mehr als 50.000 Mitarbeitern sei etwa ein Drittel aller Beschäftigten in Deutschland. Das seien so viele wie nie zuvor. Die Zahl werde perspektivisch aber nicht zu halten sein, sagte Klein. Wie viele Jobs im Zuge der Transformation zur Elektromobilität wegfallen könnten, sagte der Manager nicht.
Weltweit arbeiten rund 169.000 Menschen für den Konzern. ZF ist an mehr als 160 Produktionsstandorten in 31 Ländern vertreten. Der Konzern gehört mehrheitlich der Zeppelin-Stiftung der Stadt Friedrichshafen. Die Tarifbeschäftigten in Deutschland bekommen in diesem Jahr eine betriebliche Erfolgsbeteiligung von 1000 Euro brutto. (dpa-AFX/os)