Der Streit über die geplanten neuen Händlerverträge bei Kia eskaliert: Der Kia-Händlerverband will nach einem entsprechenden Beschluss der jüngsten Jahreshauptversammlung in Fulda gegen die neuen Verträge gerichtlich vorgehen. Rund 20 Punkte wollen die Händler demnach nicht akzeptieren. Diese betreffen vor allem die Direktvertriebspläne des Herstellers. Der Verband selbst will nicht von keiner Eskalation sprechen. Man sei nach wie vor an einem konstruktiven Austausch mit Kia interessiert und könne bei einer Einigung die Klage jederzeit zurückziehen, teilte der Verband mit.
Die Entscheidung über die gerichtliche Überprüfung wurde einstimmig mit einer Stimmenthaltung getroffen. Dennoch sind nicht alle Kia-Händler einverstanden: "Das ist in meinen Augen der völlig falsche Schritt. Wir sollten uns mit Kia zusammensetzen, statt einen jahrelangen Gerichtsprozess zu führen", sagt ein Händler, der anonym bleiben möchte. Die meisten Händler – auch er selbst – hätten die Verträge ohnehin bereits unterzeichnet, weil sie im Grunde damit einverstanden seien.
Der Händler weist zudem darauf hin, dass Kia die von den Händlern unterzeichneten Verträge noch nicht zurückgeschickt hat. Seine Vermutung: Angesichts der Lieferengpässe und der sich abzeichnenden Wirtschaftskrise will Kia die Verträge ohnehin noch einmal anpassen. Denn die darin festgeschriebenen Regeln zu Zielvorgaben seien derzeit faktisch nicht erfüllbar. "Kia ist hier unter Zugzwang", sagt er. Gleiches gelte angesichts des aktuellen Mitarbeitermangels für Vorschriften zur Personalausstattung.