Land Rover bittet die Luxusgesellschaft zur automobilen Leibesübung: Denn damit es nicht allzu kuschelig wird im Wolkenkuckucksheim, stellen die Briten dem neuen Range Rover jetzt auch wieder einen Range Rover Sport zur Seite und appellieren für Preise ab 93.000 Euro an den Bewegungssinn der Besserverdiener.
Wie schon bei den beiden Generationen zuvor haben die Briten dafür tief ins Blech gegriffen und dem Sportler einen eigenen Look geschneidert. Der ist zwar bei weitem nicht so – nun ja - expressionistisch wie bei einem BMW X6 oder einem Audi Q8, von Provokationspanzern wie einem Lamborghini Urus ganz zu schweigen. Doch deutlich flacher als "Sir Range" und mit stärker geneigten Scheiben, sieht er sehr viel flotter aus. Wo der Range Rover so wuchtig auf der Straße steht wie der Buckingham Pallace und seine Position nicht durch fahren zu verändern scheint, sondern sich einfach am Ziel wieder materialisiert, nimmt man dem Range Rover Sport die eilige Fortbewegung auf den ersten Blick ab. Und trotzdem trägt er natürlich den gleichen Stealth-Look und bietet dem Blick mit keiner Kante oder Sicke halt.
So unterschiedlich Auftritt und Anspruch auch sein mögen, nutzen beide Modelle die gleiche Plattform und mit ihr die gleichen Motoren: An der Spitze steht hier wie dort der 4,4 Liter große V8-Turbo und 530 PS, den die Briten neuerdings bei BMW einkaufen. Zwar schafft der den Sprint von 0 auf Tempo 100 im besten Fall in 4,3 Sekunden und marschiert mühelos durch bis ihm die Elektronik bei 250 km/h den Stecker zieht, doch fehlt ihm die sündige Leidenschaft des fünf Liter großen V8-Kompressors, den Land Rover auf dem Altar des Flottenverbrauchs geopfert hat.