Alphartis-Gruppe übernimmt weiteren Händler

Deutschlands fünftgrößte Autohausgruppe Alphartis wird noch größer. Zum 1. Januar 2023 schlüpft das Albstädter Skoda-Autohaus Gscheidle unter das Dach der bhg Autohandelsgesellschaft, in der die Gruppe unter anderem die Marken des VW-Konzerns bündelt.

Als Grund dafür, seine Unabhängigkeit aufzugeben, nannte Geschäftsführer Markus Gscheidle die zunehmende Komplexität im Handel, die für einen Kleinbetrieb kaum mehr zu bewältigen sei. "Um unser Autohaus für die Zukunft optimal zu positionieren, die berufliche Zukunft unserer Mitarbeiter und eine bestmögliche Betreuung unserer Kunden sicherzustellen, haben wir uns bewusst für diesen Schritt entschieden", so Gscheidle.

Der Betrieb fügt sich nahtlos in die Wachstumsstrategie von Alphartis ein. "Unsere Strategie ist es, weiterhin im und angrenzend an das Marktgebiet zu wachsen", sagte CEO Albrecht Wollensak im April im Interview mit der Automobilwoche.

Genau das ist hier gegeben: Unmittelbar neben dem neuen Skoda-Autohaus befindet sich bereits ein VW- und Audi-Standort der bhg, die durch die Übernahme ihr VW-Konzernportfolio in Albstadt weiter abrunden kann. Wenige hundert Meter weiter folgt zudem ein Standort von Alphartis' BMW- und Mini-Tochter ahg. "Der Betrieb passt perfekt zu uns", kommentierte dementsprechend Alexander Kramer, Vorstand Vertrieb und Geschäftsführer der bhg die Übernahme.

Die Übernahme ist längst nicht die einzige in diesem Jahr: Zuvor hatte die Alphartis-Gruppe bereits im August mit ahg den BMW- und Mini-Händler Autohaus Märtin in Freiburg übernommen. Dieser brachte insgesamt drei Standorte in die Gruppe ein. Auch hier folgte Alphartis strikt dem Plan, ein zusammenhängendes Marktgebiet zu schaffen: Vor Ort war bereits bhg mit VW, Audi und Skoda aktiv.

Selbes Spiel, nur umgekehrt, gab es zudem im Januar mit dem Autohaus Friedman in Bühl bei Baden-Baden. Hier war bereits die ahg im Marktgebiet aktiv. Neben Übernahmen wächst Alphartis zusätzlich auch durch Neubauprojekte. Im Juli begann die Gruppe auf einem 19.000 Quadratmeter großen Areal mit dem Bau eines BMW-, Mini- und Land-Rover-Standorts in Sinzheim.

In Summe hat die Alphartis SE 60 Betriebe an 45 Standorten und beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter. Der Fahrzeugabsatz lag 2021 bei knapp 40.000 Neu- und Gebrauchtwagen. Seinen Jahresumsatz beziffert das Unternehmen auf rund 1,2 Milliarden Euro.

Diesen erwirtschaftet der Händler längst nicht mehr nur mit dem Kfz-Handel und Service. Die Gruppe arbeitet seit Jahren daran, ihr Geschäft auf mehrere Standbeine zu verteilen. Dazu gehören unter anderem eine Fahrschule, eine Versicherungsmakleragentur, eine Autovermietung und Fuhrparkmanagement-Services. "Wir wollen weg vom reinen Autohandel und streben an, beim Thema Mobilität zum Vollsortimenter zu werden", erklärte Wollensak.

Aus dem Datencenter:

Die 100 größten Automobilhandelsgruppen in Deutschland nach Gesamtabsatz 2021