Cupra baut den Tavascan in China

Tesla macht es, BMW macht es – und in Zukunft auch der Volkswagen-Konzern: Das Elektro-SUV Tavascan der spanischen Seat-Tochter Cupra soll in China gebaut und von dort nach Europa exportiert werden.

"Der Cupra Tavascan wird für den Export im Werk Anhui des Volkswagen-Konzerns in China produziert", erklärte ein VW-China-Sprecher gegenüber der Automobilwoche.

Zuvor hatte bereits die Automobilwoche-Schwester "Automotive News Europe" darüber berichtet. Der Tavascan steht auf derselben MEB-Plattform wie Volkswagens elektrische ID-Modelle und soll ab 2024 in Europa erhältlich sein.

Die Fabrik in Anhui verfüge zum geplanten Start der Produktion über die passende Kapazität und Technologie für den Bau des E-SUVs, hieß es zur Begründung. Zudem wolle man hier Größenvorteile und Synergien zwischen den Marken nutzen.

Denn in dem Werk baut VW dann auch eigene E-Modelle auf der gleichen Plattform – anders als Cupra aber nur für den chinesischen Markt. Daran soll sich auch nichts ändern: "Es gibt keine Pläne, in China andere Fahrzeuge für den Export zu produzieren", betonte der Sprecher.

Für das Werk in Anhui hatte VW 2017 ein Joint-Venture mit JAC gegründet. Mit dem Bau der Fabrik wurde 2021 begonnen, Mitte nächsten Jahres soll die Produktion anlaufen. Gebaut werden dort dann ausschließlich E-Autos auf Basis des Modularen E-Antriebsbaukastens (MEB).

Es ist bereits der dritte Partner, mit dem Volkswagen in China zusammenarbeitet. Anders als bei den bisherigen Gemeinschaftsunternehmen mit SAIC und FAW übernahm VW hier die Mehrheit: Volkswagen hält 75 Prozent, JAC das restliche Viertel.

Der Tavascan wird das zweite E-Modell von Cupra. Auch den Cupra Born baut die spanische VW-Tochter nicht selbst. Er wird zusammen mit den Schwestermodellen von VW und Audi in Zwickau hergestellt.

Cupra-Fahrzeuge kommen bei deutschen Kunden gut an. Trotz aller Lieferschwierigkeiten, mit denen alle Hersteller zu kämpfen haben, lagen die Bestellungen von Januar bis September dieses Jahres gut 3000 Autos über den Planungen, hieß es im Herbst aus Händlerkreisen.

Mittelfristig will Cupra 500.000 Autos im Jahr verkaufen; ab 2030 will Cupra/Seat-Chef Wayne Griffiths fast nur noch elektrische Modelle anbieten.

Aus dem Datencenter:

Modellvorschau Seat und Cupra 2023 bis 2025