Ford vollzieht angesichts der Transformation zum elektrischen Auto und einem immer wettbewerbsintensiveren europäischen Markt eine historische Trendwende und streicht einen großen Teil seiner europäischen Entwicklungskapazitäten. Der Leiter der Elektrosparte in Europa, Martin Sander, kündigte am Dienstag die Streichung von 2800 Ingenieursstellen vor allem in Deutschland und Großbritannien an. Außerdem sollen 1000 Stellen in der Verwaltung wegfallen. Insgesamt sollen in Europa somit 3800 Stellen gekappt werden. Der Abbau soll in den kommenden drei Jahren stattfinden.
ln Deutschland sollen 1700 der aktuell bestehenden 3500 Ingenieursstellen wegfallen, in Großbritannien weitere 1000 Stellen und in weiteren europäischen Ländern nochmals 100 Positionen. Im Bereich der Verwaltung entfallen geplante 600 Streichungen auf Deutschland, 300 auf Großbritannien und 100 auf weitere Länder.
"Der Hauptgrund dafür ist die Entwicklung zum vollelektrischen Antriebsstrang", sagte Sander. Die kommende erste Generation der rein batterie-elektrischen PKW bei Ford in Europa wird auf dem Modularen E-Antriebsbaukasten von Volkswagen beruhen. Diese Plattform ist fertig entwickelt samt Batterie und erfordert nur noch geringe Anpassungen an die darauf aufbauenden Ford-Modelle.
Sander betonte, Ford werde in Europa weiter verwurzelt bleiben und Fahrzeuge in Europa produzieren. "Wir bleiben Europa verpflichtet." Zum Schicksal des Focus-Werkes in Saarlouis nannte er keinen neuen Stand. Ford will das Werk nach dem Auslaufen des Focus im Sommer 2025 nicht selber weiter betreiben und sucht derzeit intensiv nach einer Zukunft für die 4500 Beschäftigten.