Here Technologies wehrt sich erfolgreich gegen die Konkurrenz durch Tech-Riesen wie Google, die in den Bereich der hochauflösenden Kartierung vordringen. Es handelt sich dabei um eine der Schlüsselkomponenten für das Autonome Fahren. CEO Edzard Overbeek erklärt im Interview mit der Automobilwoche-Schwester Automotive News Europe, wie das Unternehmen, an dem unter anderem Audi, BMW und Mercedes-Benz beteiligt sind, Google immer einen Schritt voraus sein will.
Volvo und Google nutzten die CES, um eine Partnerschaft für HD-Karten anzukündigen. Wie kämpfen Sie gegen die Tech-Giganten?
Das gelingt uns ziemlich gut. Zum Beispiel nutzt die Mercedes S-Klasse mit autonomen Fähigkeiten nach Level 3 unsere hochauflösenden Karten. Wir haben gerade den BMW i7 auf den Markt gebracht, der derzeit Level 2 Plus ist und auf Level 3 aufsteigen wird. Soweit ich weiß, sind wir der größte Anbieter von HD-Karten in kommerziellen Verträgen. Google hat eine Beziehung zu Volvo, aber wir haben auch eine Beziehung zu Volvo, nicht für HD-Karten, aber für andere Dinge.
Was sind Ihre Stärken gegenüber Firmen wie Google?
Sie haben nicht unsere Möglichkeiten. In Europa haben wir zum Beispiel einen Marktanteil von 85 Prozent bei der neuen ISA-Verordnung (Intelligent Speed Assist), die die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Straße, auf der man fährt, kennen muss (um dem Fahrer eine Rückmeldung zu geben, wenn die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit überschritten wird). Die Technologieunternehmen haben das nicht. Der zweite Punkt ist der Datenschutz. Die Unternehmen erkennen allmählich, dass Sie bei der Nutzung von Google Maps im Grunde Ihre Daten an Google verkaufen, damit das Unternehmen bessere Werbung erstellen kann. Das tun wir nicht. Der dritte Punkt ist, dass wir keine Angst vor der Konkurrenz haben. Wir sind die neutrale Schweiz, wenn es um Standortdaten geht. Wir machen nichts anderes damit. Wenn Sie mit den Googles dieser Welt Geschäfte machen, dann könnten sie in Ihre Branche kommen.