Von wegen Hubraum, Leistung, Sicherheit oder Fahrwerkskomfort: Die Zeiten, in denen klassisches Engineering bei der Automobilentwicklung über Wohl oder Wehe eines Wagens entschieden haben, sind offenbar vorbei. Wenn Mercedes jetzt die ersten Details zur kommenden E-Klasse verkündet, geht es deshalb vor allem um die sogenannte „User Experience“, den Innenraum und das Infotainment – erst recht, wenn die Schwaben zur ersten Sitzprobe nicht nach Stuttgart laden, sondern nach Sunnyvale im Silicon Valley.
In direkter Nachbarschaft zu Apple, Google und Co haben sie eine neue Elektronikarchitektur mit einem zentralen Steuergerät anstelle vieler einzelner Domains entwickelt, den 5G-Standard integriert, neue Partner-Dienste integriert und MBUX so auf das nächste Level gehoben. Damit wollen die Schwaben der Generation Smartphone beweisen, dass ein voll integriertes und vernetztes Infotainment deutlich mehr möglich macht als ein mit Bluetooth gekoppeltes Handy. Denn wer auf der digitalen Klaviatur des Anzeige- und Bedienkonzepts richtig zu spielen weiß, der reizt beim Autofahren künftig alle Sinne, so die Botschaft. Vom größeren Display ganz zu schweigen - selbst wenn es anders als in EQS und S-Klasse nur für einen Superscreen reicht, statt für einen Hyperscreen, und hinter dem Lenkrad weiter ein separates Display aufragt.