Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) ist in der Autobranche fast schon alltäglich. Versicherer kalkulieren Schäden, Gebrauchtwagenvermarkter nutzen sie zur Preisfindung, und Autohersteller wollen mit ihr aus Datenbergen mögliche Kunden identifizieren. Auch Händler arbeiten längst mit KI. Einer von ihnen ist Andreas Weeber, Chef der gleichnamigen Autohausgruppe nahe Stuttgart.
Herr Weeber, wo kommt KI in Ihrer Autohausgruppe zum Einsatz?
Wir haben viele kleine Insellösungen. Wir nutzen zum Beispiel eine KI zum Erkennen von Fahrgestellnummern. Mitarbeiter filmen dazu mit dem Smartphone die Windschutzscheibe. Die KI erkennt dann die FIN, verarbeitet sie in unseren Autohaus-Systemen und stößt Workflows an. Die KI lernt dabei mit jeder Nummer, die wir abfilmen. Wenn Mitarbeiter die Nummern per Hand abtippen, ist deren Fehlerquote höher als bei der KI. Demnächst führen wir noch zwei weitere KI-Tools ein, da kann ich aber noch nicht ins Detail gehen.
Sie nutzen auch so genannte Robotic Process Automation (RPA). Was hat es damit auf sich?
Auch wenn es manche anders sehen: Für mich ist Robotic Process Automation keine wirkliche KI, weil der "Roboter" in diesem Fall ziemlich dumm ist. Es handelt sich hierbei um eine Software, die automatisiert genau definierte Handlungen in einer anderen Software ausführt – beispielsweise Kundendaten für Kreditanträge zusammensuchen und bei den Banken einreichen. Ziel ist, Prozesskosten zu senken und unseren Mitarbeitern Zeit für kreative, wertschöpfende Arbeiten zu geben, statt sie für stupide Tätigkeiten einzusetzen.