Aus dem Handel ist zu hören, dass die Netzkündigung eng mit dem Wirtschaftsraumkonzept zusammenhängt. Damit große Händler entstehen können, seien Übernahmen und Fusionen nötig. Diese seien von Toyota in den vergangenen Jahren auch intensiv vorangetrieben worden. Jedoch habe es unter den Händlern nur wenig Bereitschaft gegeben, sich freiwillig zusammenzuschließen. Die Kündigung sei eine Reaktion darauf. "Toyota zeigt, dass sie es ernst meinen", sagt ein Händler, der anonym bleiben will. Aus seiner Sicht war der Schritt unvermeidlich. Toyota habe zu viele Händler mit kleinteiligen Strukturen, die in ihrer jetzigen Form auf Dauer nicht wettbewerbsfähig seien.
Toyota selbst begründet den Schritt mit einer europäischen Harmonisierung der Verträge. Zudem wolle man eine "deutlich engere Zusammenarbeit mit einer noch stärkeren Ausschöpfung der gesamten Wertschöpfungskette" und sich an den schnell verändernden Markt anpassen, erklärte André Schmidt, Präsident von Toyota Deutschland. Das diene auch dem Wettbewerb mit "anderen Vertriebsmodellen".
Start der Verhandlungen zwischen Toyota und Händlervertretern ist 2024. Diese werde man "gewohnt partnerschaftlich, aber natürlich auch juristisch begleiten", kündigt Levy an. Ein Agenturmodell ist dem Vernehmen nach nicht geplant. Jedoch: "Wir haben den Eindruck, dass Toyota gerne die Rechte einer Agentur, nicht jedoch die Pflichten haben will. Offiziell werden wir daher wohl einen neuen Händlervertrag erhalten", sagt Levy. In diesem werden vermutlich Finanzdienstleistungen und Versicherungen erstmals Teil des Händlervertrags sein, mutmaßt Levy.