"Tesla hat 16 Jahre gebraucht, um profitabel zu werden. Wir glauben, dass wir keine 16 Jahre brauchen, um die Gewinnschwelle zu erreichen." So selbstbewusst gab sich William Li, der Gründer und CEO der chinesischen E-Auto-Marke Nio, in einem Gespräch mit der Automobilwoche. Den lapidaren Vergleich mit dem viel größeren Elektro-Pionier aus den USA kann man anmaßend finden. Aber Li will nicht prahlen. Er meint es ernst.
Zur Jahrtausendwende profitierte Li massiv von Chinas wirtschaftlichem Aufschwung und dem Internet-Zeitalter. Seine Automobil-Website "BitAuto" katapultierte ihn aus bescheidenen familiären Verhältnissen zum Milliardär. 2014 folgte dann die Gründung von Nio. "Damals war die Luftverschmutzung in China ziemlich schlimm, und ich war gerade dabei, Vater zu werden", sagt Li über seine Motivation: "Ich war mir bewusst, dass ich etwas ändern muss."