Hohe Gehälter und das Versprechen von Start-up-Stimmung: Der chinesische Hersteller Great Wall Motor (GWM) hat für seine Europazentrale in München aggressiv Automobil-Führungskräfte von anderen Firmen angeworben. Ihr Auftrag: Die Fahrzeuge der Produktlinien Wey und Ora auf dem europäischen Pkw-Markt etablieren. Eine große Aufgabe. Erschwert wird sie den Mitarbeitenden einem Bericht zufolge durch ein toxisches Arbeitsumfeld.
Mehrere Führungskräfte von GWM in München klagen laut der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) über einen ungewöhnlich scharfen Umgangston im Unternehmen, fehlenden Respekt und ein permanentes Durchregieren aus China. "Die Chinesen locken einen mit sehr viel Geld", zitiert die FAS einen anonymen Manager. Die Rede ist von 30 bis 50 Prozent mehr als bei vergleichbaren deutschen Arbeitgebern. Trotzdem bereut er heute seinen Wechsel: "In diesem Unternehmen kann man nicht arbeiten."