Drittes Quartal: Absatzflaute und Wechselkurse bremsen Renault

Die Renault-Gruppe hat im dritten Quartal weniger Autos verkauft, den Umsatz aber leicht gesteigert. Rechnet man jedoch die Mobilitäts- und Finanzdienstleistungen aus dem Ergebnis heraus, bleibt ein minimaler Umsatzrückgang im Automobilgeschäft übrig.

In den Monaten Juli bis September wuchs der Umsatz von Renault insgesamt um 1,8 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro. In einer Mitteilung zu den Zahlen betont das Unternehmen, dass das Wachstum bei konstanten Wechselkursen fünf Prozent betragen hätte. Die lokalen Währungen in Argentinien, Brasilien und der Türkei hatten demnach einen bremsenden Effekt.

Der Umsatz im Automobilgeschäft schrumpfte leicht um 0,5 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro. Der globale Absatz ging im Quartal um 5,6 Prozent zurück auf 482.468 ausgelieferte Neufahrzeuge. In Europa waren es 5,3 Prozent weniger als im Vergleichsquartal, mit 328.111 verkauften Autos behauptete die Renault-Gruppe aber den dritten Platz bei einem Marktanteil von 9,8 Prozent.

In den wichtigen Märkten Frankreich und Deutschland sank der Absatz der Konzernmarken im Vergleich zum Vorjahresquartal. In Italien, Spanien und dem Vereinigten Königreich wurde Renault dagegen mehr Fahrzeuge los.

Die Kernmarke Renault verkaufte im dritten Quartal insgesamt 339.307 Autos, das waren 4,9 Prozent weniger als im dritten Quartal 2023. Die Budgetmarke Dacia setzte 142.431 Neuwagen ab, ein Minus von 3,8 Prozent. Im September wurde der Sandero als meistverkauftes Modell Europas vom Tesla Model Y abgelöst.

Im viertel Quartal verspricht sich der Hersteller Wachstum durch neue beziehungsweise überarbeitete Modelle. Genannt werden hier Renault 5 E-Tech electric, Renault Captur, Renault Symbioz, Renault Master, Dacia Spring, Dacia Duster und Alpine A290. Die Orderbücher seien für die kommenden zwei Monate schon gut gefüllt, hieß es.

Angaben zum Quartalsgewinn machte das Unternehmen – wie in Frankreich üblich – nicht. Den Ausblick für das Finanzergebnis im Gesamtjahr bestätigte Renault jedoch. Die operative Marge der Gruppe soll unverändert bei mindestens 7,5 Prozent vom Umsatz liegen, der freie Cashflow bei mindestens 2,5 Milliarden Euro.

Allerdings hat Renault derzeit Ärger mit den Händlern. Viele Partner zweifeln, dass sie mit der Marke noch genug Geld verdienen können. Nach Informationen der Automobilwoche wollen 200 bis 250 der sogenannten R2-Händler in Deutschland von sich aus keinen neuen Vertrag.

Der neue Deutschland-Chef Florian Kraft will zwar ebenfalls das Netz verkleinern, muss parallel dazu aber wichtige Partner vom Bleiben überzeugen. (mer)