Zulieferer mbw-Gruppe ist insolvent

Die mbw-Gruppe hat für mehrere Gesellschaften beim Amtsgericht Baden-Baden Insolvenz angemeldet. Rechtsanwalt Dirk Pehl von der Kanzlei Schultze & Braun wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter für die auf die Oberflächenveredelung von Metallen spezialisierte Unternehmensgruppe bestellt.

Schon zuvor hatten zahlreiche Zulieferer 2024 Insolvenz angemeldet. Darunter der Interieurspezialist Eissmann Automotive, der Sitzehersteller Recaro oder den Aluminium-, Stahl- und Kunststoffverarbeiter WKW Group.

Mbw mit Hauptsitz in Rheinmünster (Baden-Württemberg) und Werken in Lichtenau (Baden-Württemberg), Einbeck (Niedersachsen), Mühlhausen und Sömmerda (jeweils Thüringen) sowie Hartha (Sachsen) beschäftigt insgesamt 320 Mitarbeiter.

Die Insolvenzanträge für die verschiedenen operativen und nicht-operative Gesellschaften wurden bereits im vergangenen Jahr gestellt, erklärte ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters auf Anfrage0.

Demnach wurden die Mitarbeiter an den verschiedenen Standorten schriftlich über die Verfahren informiert, nachdem aufgrund der Weihnachtspause in den Werken Mitarbeiterversammlungen nicht sinnvoll zu organisieren gewesen wären.

Der Geschäftsbetrieb laufe ohne Einschränkungen weiter. Die Mitarbeiter werden über das Insolvenzgeld bis einschließlich Februar 2025 abgesichert, erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter.

Pehl will in den kommenden Tagen eine Suche nach potenziellen Investoren starten. Dabei kommen sowohl Finanz- als auch strategische Investoren In Frage, beispielsweise Wettbewerber oder Unternehmen, die mit einer Übernahme ihr Angebot erweitern möchten.

„Ein Investment könnte sich deshalb lohnen, weil sich die mbw-Unternehmensgruppe strategisch in mehrere zukunftsorientierte Veredelungsverfahren sowie Marktsegmente entwickelt hat“, erklärte Pehl.

Ursache der wirtschaftlichen Schieflage ist nach Unternehmensangaben hauptsächlich die aktuelle Konjunkturentwicklung im Bereich der Automobilindustrie, die zu den Hauptabnehmern von Produkten aus der mbw-Gruppe zählt.

Aufgrund von Planungsunsicherheiten hätten sich zuletzt mehrere Serienanläufe verzögert oder waren nicht im geplanten Umfang erfolgt. Hinzu kämen finanzielle Belastungen aus Kostensteigerungen für Material, Energie und Personal.

„Insgesamt ließen sich diese verschiedenen Kostensteigerungen nur zu einem Teil an unsere Kunden weitergeben oder durch Neugeschäft ausgleichen. Die Unterauslastung und die verbliebenen Belastungen für unser Unternehmen führen nun dazu, dass unsere Liquiditätslage stark angespannt ist und wir unseren Tilgungsverpflichtungen absehbar nicht mehr nachkommen können“, sagte die Geschäftsführerin der mbw-Gruppe, Vanessa Schmidt.