Elektroautos: Tesla wird von VW und BMW entthront

Tesla hat in diesem Jahr seine Position als Elektroauto-Primus in Deutschland eingebüßt. VW und BMW landeten vor den Amerikanern und verbuchten laut Kraftfahrtbundesamt (KBA) mehr Neuzulassungen batterieelektrischer Modelle (BEV) als Tesla. 

Obwohl VW weniger Elektroautos verkaufte als im Jahr zuvor, führt die Marke mit 62.108 Neuwagen vor BMW (42.066) und Tesla (37.574). Allerdings schafft VW markenintern nur einen BEV-Anteil von zwölf Prozent. Angesichts strengerer CO2-Vorgaben in diesem Jahr müssen die Wolfsburger sich deutlich steigern.

Für die Nummer zwei im BEV-Markt, BMW, sieht es da günstiger aus. Die Münchener erreichen einen BEV-Anteil von 18 Prozent. Tesla ist 2024 die drittstärkste Marke bei den BEVs mit einem Anteil von zehn Prozent und könnte als rein elektrischer Hersteller bei einem möglichen Pooling finanziell profitieren.

Die übrigen deutschen Hersteller werden ihre Anstrengungen bezüglich der markeninternen BEV-Anteile zum Teil deutlich steigern müssen. Mercedes liegt im Gesamtjahr 2024 bei 13 Prozent, Audi bei elf Prozent, Opel (fünf Prozent) und Ford mit sechs Prozent liegen am unteren Ende. 

Tesla hat mit dem Model Y nach wie vor das populärste Elektroauto in Deutschland, auch wenn in den vergangenen Monaten der Skoda Enyaq häufiger die Nummer eins war. Im Gesamtjahr 2024 konnte sich aber das Model Y wieder an der Spitze behauptet.

Dahinter folgen der Enyaq,  die VW-Modelle ID.4 ,5 und ID.3 sowie der Seat Born. Das Mittelklasse Modell ID.7 konnte in der zweiten Jahreshälfte punkten und dürfte sich im Ranking 2025 weiter nach vorn arbeiten.  

Schaut man auf die Elektrifizierung der Hersteller, so haben nur sechs der Top-30 Marken einen BEV-Anteil von 20 Prozent oder mehr. Im Allgemeinen werden je nach Hersteller markeninterne BEV-Anteile von 20 Prozent bis 25 Prozent erwartet, um die neuen CO2 Grenzwerte zu erreichen.

Neben den beiden reinen E-Mobil-Marken Tesla und Smart erreichen nur vier Marken der Top-30 Marken die 20-Prozent-Hürde: Volvo (22 Prozent), Porsche (20 Prozent), Mini (28 Prozent) und MG mit 69 Prozent.

Die Marktanteile der Plug-in-Hybride (PHEV) verbessern sich gegenüber 2023 leicht von 6,2 Prozent auf 6,8 Prozent. In 2022, dem letzten Jahr des Umweltbonus für die PHEVs lag er noch bei 13,7 Prozent. 

Auch hier zeichnet sich im Jahresverlauf eine leichte Erholung ab. Im ersten Quartal 2024 lag der Marktanteil noch bei 6,5 Prozent, im vierten Quartal erreichte er 8,4 Prozent, liegt aber weiter deutlich unter den Werten der BEVs.

Die drei Top-Marken der PHEVs, Mercedes, Volvo und BMW kommen auf fast die Hälfte aller PHEV-Zulassungen, wobei Mercedes mit 23 Prozent den höchsten Anteil hat, vor Volvo (13,5 Prozent) und BMW mit 13 Prozent.

Von den Top-15 Modellen stammen zehn Modelle von deutschen Marken. Die drei führenden Modelle sind Volvo XC60, Mercedes E-Klasse und der Mercedes GLK, GLC.

Die Hybride ohne Stecker steigern ihren Marktanteil von 23,4 Prozent in 2023 auf 26,8 Prozent vergangenes Jahr. Auch hier ist im Jahresverlauf eine positive Dynamik zu sehen. Im ersten Quartal lag er bei 25 Prozent und erhöhte sich auf 30 Prozent im vierten Quartal. 

Im Dezember wurden die Hybride mit einem Marktanteil von 31,4 Prozent sogar stärkste Antriebsart vor den Benzinern (30,9 Prozent). Mercedes dominiert auch die HEV-Zulassungen mit einem Anteil von 15,6 Prozent vor BMW (13,1 Prozent) und Audi mit 12,3 Prozent. Nummer eins auf Modellebene ist 2024 der Toyota Yaris, gefolgt von den Audi-Modellen A4 und A6. 

Die Benziner und auch die Diesel-Pkw können auf Jahressicht ihre Marktanteile zwar leicht ausbauen. Bei den Benzinern steigen sie von 34,4 Prozent auf 35,2 Prozent, und die Diesel-Pkw verbessern sich minimal von 17,1 auf 17,2 Prozent.

Im Jahresverlauf ergibt sich aber ein anderes Bild: Im ersten Quartal lag der Benziner-Anteil noch bei über 37 Prozent, im vierten Quartal ist er auf 31,5 Prozent gesunken. Ähnliches bei den Diesel-Pkw: Hier sank der Marktanteil von 18,9 Prozent im ersten Quartal auf 14,8 Prozent im vierten Quartal.

Bei den zwei reinen Verbrenner-Antriebsarten ist VW die Nummer eins. Bei den Benzinern erreicht die Marke 24 Prozent und bei den Diesel-Pkw sogar 37 Prozent. Mit Skoda (14 Prozent an allen Dieselzulassungen) stellen die beiden Marken über die Hälfte aller Dieselzulassungen. 

Auf Platz drei liegt Mercedes mit elf Prozent. Bei den Benzinern liegen Opel und Skoda auf den Plätzen zwei und drei. Von den drei führenden Marken hat Opel mit 75 Prozent den höchsten markeninternen Benziner-Anteil.

Bezüglich des markeninternen Dieselanteils liegen VW und Skoda mit 33 Prozent beziehungsweise 34 Prozent in etwa gleichauf. Die Top-drei Modelle bei den Benzinern sind die VW-Modelle T-Roc und Golf, gefolgt vom Opel Corsa. Bei den Diesel-Modellen belegen VW Tiguan, Skoda Octavia und VW Golf die ersten drei Plätze.