Europa: Plus 78 Prozent für chinesische Marken im März

Um 2,8 Prozent legte der Automarkt in Europa im März diesen Jahres zu. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Marktforschungsunternehmens Dataforce hervor. Vor allem starke Zuwächse bei Elektrofahrzeugen (BEV), Plug-in-Hybriden (PHEV) und chinesischen Automarken sind der Grund für dieses Plus. 

Dabei stieg die Zahl der Neuzulassungen von batterieelektrischen Fahrzeugen um 24 Prozent auf 222.340 Einheiten, was einem Marktanteil von 17 Prozent bei insgesamt 1.331.132 verkauften Fahrzeugen entspricht.

Zwar bleibt dieser Wert unter der von der EU für 2025 bis 2027 geforderten Zielspanne von 20 bis 25 Prozent, stellt aber eine deutliche Verbesserung gegenüber dem bisherigen Jahreswert von etwa 14 Prozent dar.

Plug-in-Hybride setzten ihre Erholung im März fort: Ihre Verkaufszahlen stiegen um 20 Prozent auf 106.558 Einheiten. Im ersten Quartal insgesamt legte das Segment um 5,3 Prozent zu.

Die Zuwächse bei elektrifizierten Fahrzeugen gingen auf Kosten klassischer Benziner, deren Absatz im Quartalsvergleich um 6,7 Prozent zurückging.

Chinesische Automarken, die sich nach den von der EU verhängten Strafzöllen vom BEV-Verkauf zurückgezogen hatten, setzen ihren Aufstieg auf dem europäischen Markt fort: Ihre Verkäufe stiegen im März um satte 78 Prozent.

MG, eine Marke im Besitz des chinesischen Konzerns SAIC, war erneut führend unter den chinesischen Herstellern mit 37.499 verkauften Fahrzeugen – ein Plus von 49 Prozent. Noch stärkere prozentuale Zuwächse verzeichneten BYD und Chery, allerdings von einem niedrigeren Ausgangsniveau aus.

Unter den europäischen Herstellern schnitt die Renault-Gruppe mit den Marken Renault und Dacia am besten ab und steigerte ihre Verkäufe im März um 14 Prozent. Der Volkswagen-Konzern, größter Autobauer Europas, konnte um elf Prozent zulegen.

Tesla hingegen musste einen deutlichen Rückgang hinnehmen: Die Verkäufe fielen im März um 26 Prozent. Besonders betroffen war das Model Y, dessen Absatz um 40 Prozent einbrach – mutmaßlich im Zusammenhang mit der Modellpflege, die derzeit im Tesla-Werk bei Berlin umgesetzt wird.

Auch andere Hersteller verloren Marktanteile: Mercedes-Benz verzeichnete ein Minus von 8,5 Prozent, Toyota lag bei minus 7,8 Prozent. Stellantis konnte den Abwärtstrend leicht verlangsamen und verlor im März 5,9 Prozent, im Quartalsvergleich jedoch noch immer 11 Prozent.

Das meistverkaufte Modell im März war der Peugeot 208, dicht gefolgt vom Dacia Sandero – mit weniger als 1.000 Einheiten Unterschied. Auch bei den weiteren Top-10-Modellen lagen die Verkaufszahlen sehr eng beieinander. Im gesamten Quartal lag der Sandero vor dem 208.

Neue Modelle, die im März für Aufmerksamkeit sorgten, waren unter anderem der kompakte Crossover Renault Symbioz mit 9.405 Einheiten, der Fiat 600 (6.791), das elektrische SUV Kia EV3 (6.711) sowie der neue elektrische Renault 5 mit 6.458 verkauften Fahrzeugen.

Insgesamt gingen die Neuzulassungen im ersten Quartal leicht um 0,3 Prozent zurück – auf 3.298.890 Einheiten. Das sind rund 10.000 weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.