Mit der Kleinwagenmarke erklärt sich Nio zum Mini-Konkurrenten. Doch der Europastart verschiebt sich nun deutlich.
Kommt später nach Europa: die Nio-Kleinwagenmarke Firefly. Im Bild das vor einigen Monaten vorgestellte Concept Car.
Laut den ursprünglichen Plänen sollte der globale Marktstart der Kleinwagenmarke Firefly zeitlich parallel zum Start in China Ende April erfolgen. Als Grund führt der selbsternannte Mini und Smart-Rivale hohe Importzölle in die EU und daraus resultierend Probleme beim Aufbau des Vertriebsnetzes an.
Wie Nio-Mitbegründer und Präsident Qin Lihong in Shanghai Medienvertretern sagte, peilt man die Markteinführung in Europa nun zwischen Juni und Oktober an. DAfür gibt es offenbar mehrere Gründe.
In chinesischen Medien heißt, der Autobauer habe aufgrund des Zollstreits seine Strategie anpassen müssen. Andere Quellen wiederum berichten der Autobauer habe den Aufwand zum Aufbau eines eigenen Vertriebsnetzes unterschätzt.
Beides dürfte letztlich stimmen. So sagte ein Insider aus dem deutschen Handel der Automobilwoche, dass es durch den hohen Importzoll von 30,7% Zweifel am Erfolg der neuen Marke gebe. Entsprechend zurückhaltend das Interesse an Firefly.
Indiz dafür: Tatsächlich zeichnen sich beim Vertriebsmodell Änderungen ab. Ursprünglich hatte es geheißen, Nio plane für seine dritte Marke ein eigenes Vertriebsnetz. Doch jetzt sollen offenbar die Vertriebskanäle von Nio genutzt werden.
In Deutschland dürfte der Verkaufsstart nach der Automesse IAA im September erfolgen. Dort will die Marke ihre Europa-Premiere feiern. Firefly positioniert sich im Bereich Kleinwagen-Lifestyle. Bei der offiziellen Vorstellung am 19. April in China nannte Nio-Gründer Daniel Jin die BMW-Marke Mini ausdrücklich als Hauptkonkurrenten.
Spannend wird, zu welchem Preis Firefly in Deutschland und Europa angeboten werden wird. In China ruft die Marke für sein erstes Serienmodell umgerechnet 16.400 US-Dollar inklusive Batterie. Das ist deutlich unter den umgerechnet knapp 21.000 US-Dollar, die der Mini Cooper EV in China kostet.
Nio hat seine neue Kleinwagenmarke von Anfang an für die globalen Märkte entwickelt. Bis Ende 2025 will man an 20 Märkten außerhalb China vertreten sein, den Anfang macht Singapur.
