Polestar hat seinen Verlust im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Der Umsatz ist nur leicht gesunken.
Die Hoffnungen der Marke ruhen auf dem gerade gestarteten Polestar 3.
Der Elektroautohersteller Polestar hat seine Bilanz für das vergangene Jahr vorgelegt. Die Vorlage erfolgte mit Verspätung, weil das Unternehmen Fehler in den Finanzberichten für 2023 und 2023 entdeckt hat, die zunächst korrigiert werden mussten. Die Verzögerung brachte Polestar Ärger mit der US-Börsenaufsicht SEC ein.
Jetzt ist klar: Der Umsatz ist um drei Prozent auf 2,38 Milliarden Dollar gesunken, der Nettoverlust von 481,5 Millionen auf 1,17 Milliarden Euro gestiegen.
Polestar begründet den Verlust mit höheren Rabatten, die aufgrund der geringeren Nachfrage nötig gewesen seien, sowie mit gesunkenen Einkünften aus CO2-Zertifikaten. Damit sind Verschmutzungsrechte gemeint, die von E-Auio-Herstellern an die Hersteller von Verbrennungsfahrzeugen verkauft werden, um deren Luftverschmutzung auszugleichen.
Der Aktienkurs von Polestar steht seit Jahren unter Druck, die Marktkapitalisierung liegt bei rund 1,74 Milliarden Euro. Seine Zahlen für das erste Quartal will das Unternehmen am 2. Juli vorlegen.
Polestar kämpft wie andere E-Auto-Start-ups mit skeptischen Verbrauchern. Sinkende Einnahmen im E-Auto-Geschäft kann das Unternehmen nicht wie etablierte Hersteller mit Gewinnen aus dem Verbrenner-Geschäft ausgleichen.
Positiv wirkt sich für Polestar allerdings die Zugehörigkeit zum Geely-Konzern aus, die Zugang zu Produktionsanlagen, Einkaufskooperationen und Händlernetzen weltweit bedeutet. Bisher hatte die Marke nur ein Modell, den Polestar 2.
Mit dem gerade gestarteten SUV Polestar 3 und dem für dieses Jahr angekündigten SUV Polestar 4 will das Unternehmen seinen Absatz deutlich steigern. Problematisch dürfte dabei sein, dass es bereits viele Elektro-SUVs gibt und die beiden Modelle auf eine dementsprechend starke Konkurrenz treffen dürften.
Ein weiteres Problem dürften die von der EU geplanten Zölle auf in China gebaute E-Autos sein. Bisher baut Polestar den Großteil seiner Autos in China, es gibt aber ein Werk in den USA, zudem ist eine Produktion in Südkorea geplant.
