Autohändler in den USA haben enormen politischen Einfluss. Wie groß er ist, zeigt sich aktuell im US-Bundesstaat Virginia. Sowohl das dortige Repräsentantenhaus als auch der Senat des Ostküstenstaats haben einstimmig einen Gesetzentwurf verabschiedet, der sich getrost als Anti-Agenturmodell-Gesetz bezeichnen lässt.
Hintergrund ist die wachsende Sorge vieler Händler, dass Autohersteller wie in Europa im Vertrieb Agenturmodelle einführen wollen. Der Gesetzesentwurf nun verbietet Autoherstellern – explizit auch online – verbindliche Verkaufs- oder Leasingkonditionen mit den Kunden auszuhandeln sowie Händler zu Auslieferungsagenten für Neuwagen zu machen, deren Konditionen der Hersteller direkt mit dem Kunden ausgehandelt hat. Auch die Konditionen für die von den Händlern angebotenen Wartungs- und Serviceverträge dürfen OEM nicht direkt mit den Kunden vereinbaren.