Gebrauchtwagenpreise stabilisieren sich nach Einbruch

Die Preise für Gebrauchtwagen sind seit Jahresbeginn abgestürzt. Nun zeigt sich eine Stabilisierung. Zu diesem Ergebnis kommt der neue Gebrauchtwagenpreisindex des Online-Gebrauchtwagenhändlers Auto1.

Der Index stieg bis Juli 2022 auf den Höchststand von 171,6 Punkten. Danach stürzte der Index vor allem ab dem vierten Quartal ab, auf nur noch 149,1 Punkte im Februar 2023. "Wir hatten mit einem kontrollierten und sukzessiven Preisrückgang gerechnet. Stattdessen sahen wir uns mit einem schnellen Rückgang konfrontiert, der die Gebrauchtwagen-Preissteigerungen von mehr als einem Jahr innerhalb weniger Wochen zurücknahm", sagt Moritz Lück, SVP Sales & Operations bei der Auto1 Group.

Dieser Abwärtstrend ist nun vorerst zum Stillstand gekommen. Im März legte der Index wieder auf 150,9 Punkte zu. "Im ersten Quartal 2023 beobachteten wir ein stabileres Preisumfeld, in dem die Preise von Januar bis März um Prozent leicht stiegen", kommentiert Lück.

Für den Index hat das Unternehmen sämtliche Transaktionsdaten seiner B2B-Sparte seit 2015 ausgewertet, in Summe rund 3,6 Millionen. Januar 2015 ist dementsprechend Ausgangspunkt des Index mit einem Wert von 100. Ziel des neuen Index sei, "Preistrends im Gebrauchtwagenhandel" auf Basis realer Transaktionsdaten sichtbar zu machen. Die Daten seien repräsentativ für den europäischen Gebrauchtwagenmarkt, betont Auto1.

Gebrauchtwagenpreisindizes bieten auch andere Player auf dem Markt an, unter anderem Autoscout24 und Mobile.de. Deren Datenbasis sind jedoch anders als bei Auto1 keine realen Transaktionsdaten aus dem B2B-Handel, sondern die Angebotspreise, zu denen Händler die Fahrzeuge zum Verkauf an Endkunden (B2C) einstellen. Zu welchem Preis die Fahrzeuge am Ende tatsächlich verkauft werden, wird nicht erfasst. Das macht die Daten ein Stück weit angreifbar. Im Gegensatz zu Auto1 nennen Mobile.de und Autoscout24 jedoch konkrete Durchschnittspreise und keine indexierten Zahlen.

Als Folge der unterschiedlichen Datenbasis zeigen sich in den Kurven zur Preisentwicklung deutliche Unterschiede. Im Index von Autoscout24 etwa findet der Absturz der Gebrauchtwagenpreise, den Auto1 ab dem vierten Quartal 2022 verzeichnet, nicht statt. Stattdessen vermelden Autoscout und Mobile konstant weiter steigende Preise. Erst in diesem März berichten beide Plattformen von einer Verlangsamung des Anstiegs. Als durchschnittlichen Gebrauchtwagenpreis nennt Autoscout für März 29.180 Euro und Mobile 33.797 Euro.