Eine Ohrfeige für VW & Co.

Teslas Model Y wurde im Juni zum meistverkauften Automodell in ganz Europa - vor dem VW T-Roc und Budgetautos wie dem Dacia Sandero.

Überraschen kann dies ernsthaft niemanden. Denn mehr Leistung und weniger Hartplastik bei annähernd gleichem Preis ist besser als weniger Leistung und viel Hartplastik.

Wenn Sie die Wahl hätten zwischen einem Model Y (Basisvariante) mit 455 Kilometern Reichweite, 204 PS, Vmax 217 km/h, 0-100 km/h in 6,9 Sekunden und einem Preis von 44.890 Euro oder einem VW ID.4 (Basisvariante) mit einer Reichweite von 361 km, 170 PS, Vmax 160 km/h, 0-100 in 8,5 Sekunden und einem Preis von 42.635 Euro (mit Infotainment-Paket, das mit dem des Model Y vergleichbar ist) - wie würden Sie sich entscheiden?

Falls Sie für das Musk-Modell votieren, liegen Sie im Trend, denn im Juni haben sich in Europa 125.144 Kunden für dieses Auto entschieden - viele davon sogar für eine höhere und kostspieligere Ausstattungslinie. Das sind gut 300 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Sicher: Den rasante Wachstum hat sich Tesla in diesem Jahr zum Teil auch mit mehreren Preissenkungsrunden erkauft. Die Amerikaner pfeifen auf die Restwerte und vergraulen damit ihre Altkunden - so what. Die Autos müssen vom Hof, in der deutschen "Gigafaytory" in Grünheide werden die Parkplätze knapp. Der aktuelle Erfolg gibt Elon Musk wieder einmal Recht.

Europas Autobauer haben die erste Runde der E-Mobilität verloren. Es bleibt zu hoffen, dass sie für die zweite Runde in ein Trainingslager gehen, um ihre Modelle wieder so begehrenswert und technisch führend zu machen, wie dies in der Verbrennerwelt der Fall war.

Aus dem Datencenter:

E-Auto-Absatz von Tesla von 2010 bis 2022