Der Markt für Oberklasse-SUVs hat die Bodenhaftung verloren. Das zeigt eine Auswertung der Deutschen Automobil Treuhand (DAT). Von einem ohnehin hohen Niveau aus machte das Segment Ende 2022 einen Preissprung, den es in anderen Segmenten so nicht gab. 76,8 Prozent des Listenpreises erzielen drei Jahre alte Oberklasse-SUVs aktuell – 7,3 Prozentpunkte mehr als der Durchschnitt. Im Oktober lag der Restwert für Fahrzeuge wie die Mercedes G-Klasse noch bei 72,5 Prozent und damit "nur" 5,1 Punkte über Marktschnitt. "Der Markt für Oberklasse-SUVs hat sich vom Rest des Markts entkoppelt", sagt ein Sprecher der DAT.
Das berichten auch Händler. "Dass die Preise für Oberklasse-SUVs überdurchschnittlich hoch sind, kann ich zu 100 Prozent bestätigen", sagt Jerome Böker, Chef des Luxus- und Sportwagen-Händlers JB-Motors. Extrembeispiel dafür sei der Lamborghini Urus. Ein zwei Jahre altes Fahrzeug mit 10.000 Kilometern erzielte bei ihm unlängst 305.000 Euro. Listenneupreis: 270.000 Euro. Das gleiche Schema gelte, wenn auch in etwas schwächerer Form, für die G-Klasse von Mercedes.