Schwedische Staatsfonds schreiben Northvolt ab

Michael Knauer

Die Hoffnungen auf einen Neustart des Batterieherstellers schwinden damit. Die schwedischen Staatsfonds AP haben offenbar den Glauben an Northvolt verloren.

Dienstag, 11. Februar 2025, 14.43 Uhr

Foto: Northvolt

Insolventer Batteriezellenhersteller Northvolt: Die geplante Gigafactory im schleswig-holsteinischen Heide muss laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck noch nicht verloren sein - es gebe weiterhin Gespräche mit Investoren, sagte er.

Ein wichtiger Mitgründer des insolventen schwedischen Batteriezellenherstellers Northvolt, der schwedische Staatsfonds AP, zieht die Reißleine und schreibt die Beteiligung an dem einstigen Vorzeigeunternehmen komplett ab.

Ein Sprecher des Fonds AP4 bestätigte die Entscheidung. Die vier Fonds AP1 bis AP4 verlieren damit umgerechnet 515 Millionen Euro. Kurz vor der Insolvenz nach dem US-Recht Chapter 11 am 21. November hatten sie noch erwogen, den sich abzeichnenden Kapitalmangel durch zusätzliche Investitionen abzuwenden.

Habeck: Es gibt Gespräche mit Investoren

Der Staatsfonds AP2 war seit 2021 an Northvolt beteiligt. Laut seiner zuletzt veröffentlichten Bilanz entfielen Anfang 2024 rund 17 Prozent der Investitionen des Fonds im Bereich Nachhaltigkeit auf Northvolt.

Die Bundesregierung und das Land Schleswig-Holstein hatten Northvolt für den Bau der Gigafactory in Heide in Schleswig-Holstein gut 1,3 Milliarden Euro in Aussicht gestellt, davon 600 Millionen Euro als Kredit und 700 Millionen Euro als Förderung.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte am vergangenen Sonntag dem NDR, es gebe weiterhin Gespräche mit Investoren für Northvolt. "Die schwedische Mutter hat ein technisches Problem gehabt, es gibt Interessenten, das Ding zu übernehmen. Dann können die Probleme abgestellt werden und dann könnte es auch weitergehen in Heide", so Habeck.