Straffer Fahrplan beim Verbrennerausstieg

Nicht ganz so schnell wie der Blitz, doch wohl zügiger als die meisten anderen Volumenhersteller: Opel hat sich für seinen Verbrennerausstieg einen straffen Fahrplan auferlegt. "Die Marke wird mit aller Konsequenz elektrisch – und dies in Rekordzeit", verkündete der scheidende Opel-Chef Uwe Hochgeschurtz. Bereits im Jahr 2024 soll der Kunde aus jeder Baureihe mindestens ein elektrifiziertes Modell wählen können. Nur vier Jahre später will Opel jedes neu eingeführte Modell – zumindest soll dies für Europa gelten – nur noch als Vollstromer anbieten.

Bis es rein elektrisch weitergeht, gibt es aber erst einmal eine kleine Pause. Erst Ende 2023 wird der Astra seinen batterieelektrischen Antrieb erhalten. Das Paket dürfte identisch mit jenem sein, das auch Konzernschwester Peugeot für den E-308 nutzt: 54 kWh Batteriekapazität, 114 kW Leistung. Die Plattform bleibt bestehen. Wie die Verbrenner und die Plug-in-Hybrid-Version steht der elektrische Astra auf der Multi-Energy-Architektur EMP2.

Angekündigt hat Opel zudem, auch den Astra Sports Tourer als Batterieauto anzubieten. Mit einem E-Kombi wären die Rüsselsheimer (fast) allein unterwegs. VW hat in dem Segment bislang nichts in der Pipeline. Der ID.6 Variant ist eine Klasse höher positioniert. Derzeit einziger Konkurrent ist die chinesische Marke MG mit dem MG5 Electric.

Auf sportlich ambitionierte Kunden zielt Opel mit einem weiteren Astra-Plug-in-Derivat: Der 180-PS-Variante wird eine mit 225 PS zur Seite gestellt. Die 300-PS-Allradversion aus dem Grandland ist gestrichen.

Gemessen am Lebenszyklus stünde in zwei Jahren die Erneuerung der Modelle Crossland und Grandland auf dem Plan. Ein wenig nach hinten verschiebt sich die Sache beim Grandland, dessen jüngstes Facelift erst in diesem Frühjahr angelaufen ist. Damit dürfte die neue Generation des größten Opel-SUV wohl erst 2025 beim Händler stehen – und nur vollelektrisch. Technische Grundlage bildet die STLA-Medium-Plattform.

Wer meinte, Mokka und Crossland lägen größenmäßig zu dicht beieinander (acht Zentimeter) und Opel würde daher den Crossland in nächster Generation aus dem Portfolio werfen, irrt. Beide Modelle bleiben, beide sprechen laut Opel eine unterschiedliche Zielgruppe an, und die Marke ist mit der Diversifizierung in den unteren Segmenten bislang gut gefahren.

Auch der Crossland dürfte sich von den Verbrennungsmotoren verabschieden, da es für einen halben Lebenszyklus (bis 2028) wirtschaftlich wenig sinnvoll ist, hier noch zweigleisig zu fahren. Nutzen wird der Crossland die weiterentwickelte eCMPArchitektur der zweiten Generation, da Stellantis für das Debüt der STLA-Small-Plattform erst das Jahr 2026 nennt.

Buchstäblich Großes passiert bei Opel 2024. Das Flaggschiff Insignia geht seinem Produktionsende entgegen und wird durch eine vollelektrische Coupé-Limousine ersetzt. Zu lesen war bereits der Name Monza, bestätigt ist das allerdings noch nicht. Bei Opel gab es den Monza zwischen 1978 und 1986.

Ihren emotionalsten Stromer schicken die Rüsselsheimer im Jahr 2025 an den Start: den Manta. Mit Details hält sich Opel noch komplett zurück. Manche spekulieren auf Retro-Look, manche auf ein futuristisches, andere auf ein mehr sportliches Design. Wie auch immer: Der elektrische Manta dürfte für die Marke Opel eine echte Bereicherung werden.

Aus dem Datencenter:

Modellvorschau Opel 2022 bis 2025