Neuwagen-Übergabe im Parkhaus startet

Der schwäbische Logistikdienstleister Mosolf will näher an den Endkunden ran. In Parkhäusern eröffnet der Familienbetrieb sogenannte Übergabezonen, in denen Fahrzeuge den Kunden ausgehändigt oder zurückgenommen werden. "Wir starten mit dem Angebot im SI-Zentrum in Stuttgart. Hier wollen wir die ersten operativen Erfahrungen sammeln", sagt Tobias Spannbauer, Geschäftsführer Vertrieb bei Mosolf. Und kündigt an: "Dann wollen wir das Geschäft ausbauen: Dabei ist sowohl eine geographische als auch eine bedarfsgerechte Entwicklung mit Kunden denkbar." Selbst den Schritt ins benachbarte Ausland will er nicht ausschließen.

Der Dienstleister arbeitet dabei mit dem Parkhausbetreiber Apcoa zusammen, mit dem er jüngst eine Kooperation geschlossen hat. Dabei nutzt die Mosolf-Gruppe die bestehende Infrastruktur der Parkhäuser, gestaltet sie für eine Übernahme etwas um und will so ein Ambiente für die Auslieferung und Rücknahme von Fahrzeugen schaffen.

"Mit der Einrichtung von Hand-over-Zonen können wir ohne große Investitionen direkt zu den Kunden kommen", sagt Spannbauer. Bislang ist dies dem Logistikdienstleister noch kaum gelungen. Rund eine Million Fahrzeuge transportiert Mosolf jährlich durch Deutschland, ein Teil für den Export, ein Teil zu Händlern. Aber nur wenige zu Kunden: "Der Home-Delivery-Anteil ist bislang extrem gering: Etwa 100 Fahrzeuge im Monat fahren wir direkt zum Kunden", sagt Spannbauer. "Wir gehen nicht davon aus, dass Home-Delivery stark zunimmt."

Das neue Angebot stößt auf Interesse: "Mit dem ersten Kunden stehen wir kurz vor Vertragsabschluss", sagt Spannbauer. Er gehe davon aus, dass dieser in den nächsten Wochen unterschreiben werde. Namen nennt der Mosolf-Manager nicht.

Weitere Kunden sollen folgen: "Für Abo- und Leasing-Anbieter, Flottendienstleister und Hersteller, die neu auf den Markt kommen und noch kein Netz haben, ist dies interessant", ist Spannbauer überzeugt. Für traditionelle Hersteller mit eigenem Händlernetz eher nicht.

Die Investitionen will die Mosolf-Gruppe möglichst gering halten: Die Umgestaltung der Parkdecks erfordert wenig Aufwand. Auf Kundenwunsch werden die Übergabezonen in der jeweiligen CI des Unternehmens gestaltet. Bei mehreren Kunden an einem Standort sind digitale Medien eine entsprechende Möglichkeit.

Entscheidend ist, dass die Übergaben in einem entsprechenden Ambiente stattfinden und nicht im Parkhaus-Flair. "Wenn unser Kunde will, dass wir bei der Übergabe einen Blumenstrauß und eine Flasche Sekt reichen, können wir das gerne machen", sagt Spannbauer.

Die Umgestaltung ist leicht zu lösen, "der Schulungsaufwand der Mitarbeiter ist die größte Herausforderung", so Spannbauer. Das gleiche wie ein spezialisierter Händler kann das Unternehmen aber nicht bieten. Aber das schafft ein Auto-Abo-Anbieter auch nicht. Für Spannbauer ist klar: "Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche und die wichtigsten Features."

Geschult wird das Parkhaus-Personal. "Wir starten in Stuttgart ohne eigene Mitarbeiter", sagt der Mosolf-Manager. "Unsere Partnerschaft mit Apcoa sieht vor, dass deren Mitarbeiter die Aufgaben übernehmen, wo dies möglich ist." Diese müssen bei der Rücknahme den Zustand eines Fahrzeuges mittels eines digitalen Protokolls in Bildern dokumentieren.

Damit es sich lohnt, eine Übergabezone einzurichten, ist ein entsprechendes Volumen notwendig: "Pro Standort planen wir mit rund 1000 Fahrzeugen im Jahr – egal ob Übergabe oder Rücknahmen", sagt Spannbauer.

Aus dem Datencenter:

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