Lucid macht nur langsam Fortschritte: Der amerikanischen Elektroauto-Hersteller hat im zweiten Quartal 1404 Autos ausgeliefert. Das waren fast ebenso viele wie im ersten Quartal, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 670 Auslieferungen aber eine deutliche Steigerung. Auch im ersten Halbjahr verbuchte die Firma von CEO Peter Rawlinson ein deutliches Plus und lieferte 2810 Fahrzeuge aus. Im gleichen Zeitraum 2022 waren es nur 1039.
Bei der Produktion geht es ebenfalls voran. Im ersten Halbjahr liefen 4487 Lucid Air vom Band, im Gesamtjahr sollen es mehr als 10.000 werden. Das könnte klappen, denn nach dem ersten Halbjahr stand das Unternehmen bei 1405 gebauten Autos und schaffte im Gesamtjahr trotzdem noch 7180. Der Chipmangel, der die Produktion im vergangenen Jahr noch massiv behindert hat, verliert an Bedeutung.
Lucid-Auslieferungen gestiegen
Der amerikanische E-Auto-Hersteller Lucid hat im zweiten Quartal seine Auslieferungen erneut deutlich gesteigert. Absolut gesehen liegen sie aber weiterhin auf einem niedrigen Niveau - und das ist nicht das einzige Problem des Herstellers.
Doch Probleme hat das Unternehmen weiterhin. Das große Vorbild Tesla kam im ersten Halbjahr auf 890.000 Auslieferungen und auch die deutschen Premiumhersteller BMW und Mercedes kamen in diesem Zeitraum auf jeweils deutlich über 100.00 vollelektrische Fahrzeuge. Auf dem schnell wachsenden Markt für Elektroautos wollte Lucid sich als Premium-Alternative etablieren.
Zumindest den Zahlen nach sind die Fahrzeuge beeindruckend. Doch die Konkurrenz schläft nicht und der von Tesla im Januar begonnene Preiskampf macht die Situation nicht einfacher. Zudem belasteten höhere Zinssätze das Unternehmen. Lucid hat im Mai die Produktionsprognose für 2023 gesenkt und für das erste Quartal einen niedrigeren Umsatz gemeldet als erwartet.
Wie die Geschichte von Lucid weitergeht, ist im Moment schwer zu sagen. Dass die Produktion nach dem Ende der Chipkrise nicht deutlicher gestiegen ist, ist jedenfalls kein gutes Zeichen. Das bisher einzige Modell, die Luxuslimousine Air, ist ein direkter Konkurrent des Tesla Model S und tritt mit dem selbstbewussten Preis von 87.400 Dollar an. Garrett Nelson von Branchenanalysten CFRA hält deutlich Preissenkungen für nötig, um dem Modell zum Durchbruch zu verhelfen. Das zweite Modell, das SUV Gravity, soll erst 2024 auf den Markt kommen.
Liquiditätsproblemen begegnete Lucid im März mit der Entlassungen von 18 Prozent seiner Belegschaft, das sind rund 1300 Personen. Zudem soll ein Aktienangebot frisches Kapital in die Kasse bringen. Fast zwei Drittel der Gesamtsumme von drei Milliarden Dollar sollen vom Public Investment Fund von Saudi-Arabien kommen, dem bisher schon größten Investor.
Zudem sucht Lucid nach weiteren Möglichkeiten des Geldverdienens, abgesehen vom Auto-Verkauf. Letzten Monat hat das Unternehmen eine Vereinbarung mit dem britischen Luxushersteller Aston Martin unterzeichnet: Im Tausch gegen 3,7 Prozent der Anteile gewährt Lucid den Briten Zugang zu seiner Antriebs- und Batterietechnologie. CEO Peter Rawlinson sagte dazu, das sei nur der Anfang.
Aus dem Datencenter:
Marktanteile der alternativen Antriebsarten: Rangfolge nach Ländern im 2. Quartal 2023 in Westeuropa